Länder der Region wollen Europa mit grüner Energie versorgen, Todesfall nach häuslicher Gewalt schockiert Kasachstan, Turkmenistan leidet unter Nahrungsmittelknappheit – die Themen in unserem Wochenrückblick Zentralasien.

Usbekistan, Kasachstan und Aserbaidschan starten Projekt zum Export grüner Energien

Auf einem Treffen der Energie- und Wirtschaftsminister der drei Staaten in Baku vereinbarten diese eine Ausarbeitung eines Gemeinschaftsunternehmens für den Export grüner Energien. Die alternativen Quellen sollen von Zentralasien über Aserbaidschan nach Europa transportiert werden. Im Anschluss an das Treffen unterzeichneten die Leiter der Ministerien ein Kommuniqué. Darin wird das Potenzial im Bereich der erneuerbaren Energien sowie die Absicht, sich dem Projekt anzuschließen, betont. Eine Arbeitsgruppe soll Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Energiebereich, der Entwicklung von grünem Wasserstoff sowie des Exports ausarbeiten. Ein nächstes Treffen in Taschkent, Usbekistan ist geplant.

Online-Petition für härtere Strafen bei häuslicher Gewalt in Kasachstan

Nachdem die Ermordung der 31-jährigen Saltanat Nukenowa letzte Woche große Wellen schlug, wurden häusliche Gewalt sowie Gewalt an Frauen in sozialen Medien aktiv diskutiert. Nukenowas Ehemann, der ehemalige Wirtschaftsminister Kuandyk Bischimbajew, fügte seiner Ehefrau in einem Restaurant in Astana schwere körperliche Verletzungen zu, die zu ihrem Tod führten. Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten erinnern nun an eine Reihe von Fällen, in denen kasachstanische Frauen durch ihre Partner oder Ehemänner starben, und fordern eine härtere Strafverfolgung ein. Die Online-Petition erhielt seit dem Vorfall bereits über 60.000 neue Unterschriften. Vergangenes Wochenende kam es zur Festnahme Bischimbajews, der bereits 2018 wegen Korruption zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, jedoch Ende 2019 auf Bewährung entlassen wurde.

Bau der Bahnlinie China – Kirgisistan – Usbekistan soll Arbeitsplätze schaffen

Nach Aussagen des Außenministers Kirgisistans, Zheenbek Kulubajew, soll Anfang 2024 der Bau der Eisenbahnstrecke China – Kirgisistan – Usbekistan beginnen. Dadurch würden Kulunbajew zufolge 10.000 bis 30.000 Arbeitsplätze geschaffen. Zusätzlich benötige man auch Arbeitskräfte für den Bau des Wasserkraftwerks Kambauratinsk. Der Außenminister hofft insbesondere auf Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Kirgisistan, die im Ausland arbeiteten.

Großbritanniens Engagement in Zentralasien

Der britische Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten veröffentlichte einen Bericht unter dem Titel „Länder am Scheideweg: Das Engagement des Vereinigten Königreichs in Zentralasien“. Darin wird ein diplomatisches Engagement zwischen Großbritannien und den zentralasiatischen Staaten gefordert, um die Nutzung der Finanzdienstleistungen Großbritanniens in Zentralasien zu beobachten. Der Ausschuss fordert den Premierminister sowie die Staatssekretäre zudem dazu auf, in den nächsten drei Jahren mit den zentralasiatischen Ländern in Kontakt zu treten. Auch die Mitverantwortung des Staates im Bereich der Korruptionsbekämpfung und des Drogenhandels wurde erörtert.

Nahrungsmittelknappheit in Turkmenistan spitzt sich zu

Die Medienquelle Azatlyk berichtet über frühmorgendliche Polizeikontrollen durch die Behörden in Aschgabat neben staatlichen Supermärkten. Personen, die vor den Läden für subventioniertes Brot anstanden, würden untersucht und müssten sich ausweisen. Während die Vertreter von Behörden es nicht für nötig hielten, noch vor Sonnenaufgang für Lebensmittel anzustehen, schliefen die Einwohnerinnen und Einwohner, darunter viele Kinder, nahe der Supermärkte, um rechtzeitig Lebensmittel erhalten zu können. Jüngst wurde vermehrt über die sich verschlimmernde Knappheit von Produkten wie Mehl, Brot und Öl in staatlichen Geschäften berichtet. Auch bei einer UN-Sitzung in Genf in diesem Monat diskutierte die Arbeitsgruppe Ernährungssicherheit in Turkmenistan.

Zusammengestellt von Sasha Borgardt.

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