Einige der wichtigsten Ereignisse der Woche, zusammengefasst in unserem Wochenrückblick Zentralasien. Wir wünschen Ihnen und euch ein schönes Wochenende!

Kasachstan beteiligt sich an Förderkürzungen von OPEC+-Ländern

Kasachstan wird gemeinsam mit sechs weiteren Ländern im Rahmen der Ölallianz OPEC+ seine Ölproduktion drosseln. Das gab das kasachische Energieminiserium am Sonntag überraschend bekannt. Demnach sollen schon ab kommendem Monat 78.000 Barrel pro Tag weniger als bislang gefördert werden. Das Ministerium sprach in einer Mitteilung von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Insgesamt soll durch die Förderkürzungen der sieben OPEC+-Länder ab Mai die Ölproduktion um mehr als eine Million Barrel pro Tag sinken. Die Ankündigung der Allianz kam überraschend, da Saudi-Arabien als führendes Land im Vorfeld eher gleichbleibende Fördermengen in Aussicht gestellt hatte.

Dairabajew hält trotz Verurteilung von Söhnen an Mandat fest

Die beiden Söhne des Ex-Präsidentschaftskandidaten und Maschilis-Abgeordneten Zhiguli Dairabajew, Marat Dairabajew und Didar Moldakalyk, sind von einem Gericht in Taras wegen Betrugs für schuldig befunden worden. Sie erhielten fünf Jahre auf Bewährung plus Einziehung ihres Vermögens. Die Parlamentsfraktion von Dairabajews Partei „Auyl“, die bei den jüngsten Parlamentswahlen zweitstärkste Kraft wurde, stellte sich am Freitag hinter ihren Vorsitzenden. Dairabajew werde sein Abgeordnetenmandat nicht niederlegen, verkündete ein Fraktionssprecher. „Wir können ihn für nichts beschuldigen“, so der Abgeordnete im Wortlaut. Erstens sei Dairabajew Senior selbst nicht in den Fall verwickelt; zweitens seien seine Söhne Erwachsene und damit für sich selbst verantwortlich.

Angeklagter Ex-Polizeichef setzt sich ins Ausland ab

Serik Kudebajew, ehemals ranghoher Polizeibeamter in Kasachstan, hat sich ins Ausland abgesetzt. Kudebajew steht unter dem Vorwurf, die blutigen Januar-Unruhen des Vorjahres ermöglicht zu haben. Laut der gegen ihn erhobenen Anklage soll er seinerzeit als Polizeichef für die Region Almaty untätig geblieben sein, als die Proteste in der Stadt Almaty eskalierten. Statt zu handeln, habe er seinen Posten in der Stadt Taldykorgan aufgegeben, die ebenfalls zur Region Almaty gehört, für die seine Abteilung verantwortlich war. Kudebajew wurde schließlich im April vergangenen Jahres entlassen. Nach Angaben der zuständigen kasachischen Sicherheitsorgane ist es denkbar, dass Kudebajew sich über die Berge ins benachbarte Kirgisistan abgesetzt hat.

Verurteilungen nach sexueller Gewalt gegen Minderjährige

In Usbekistan sorgt ein Gerichtsurteil gegen Staatsbeamte für Empörung, die sich an minderjährigen Mädchen aus einem Waisenhaus vergangen haben. Für die Vergewaltigung von drei Opfern im Alter von 13, 15 und 17 Jahren bekamen die Männer im September anderthalb Jahre Freiheitsbeschränkung. Das heißt, dass sie zwischen 22 und 6 Uhr ihr Zuhause nicht verlassen und ihren Wohnort nicht ohne vorherige Genehmigung wechseln dürfen. Ins Gefängnis müssen sie dagegen nicht. Dafür aber die Leiterin der Anstalt: Sie hatte die Mädchen als Gegenleistung für Geschenke zu sexuellen Handlungen mit den Männern gezwungen. Die Generalstaatsanwaltschaft der Region Choresm hat nun Beschwerde beim Obersten Gericht Usbekistans eingereicht und darum gebeten, das Urteil gegen die Beamten aufzuheben und den Fall in der Berufungsinstanz erneut zu prüfen.

In einem ähnlich schockierenden Fall aus Kirgisistan wurden drei Männer zu Haftstrafen zwischen siebeneinhalb und zehn Jahren verurteilt. Ein 13-jähriges Mädchen, das auf einem Markt Kopfhörer gestohlen hatte, war daraufhin zunächst von einem Wächter des Marktes und anschließend von zwei Polizisten vergewaltigt worden. Die Männer drohten dem Opfer mit Gefängnis wegen des Diebstahls und begingen ihre Taten über ein halbes Jahr lang. Der Fall sorgte für großes Aufsehen und Proteste in Bischkek.

Turkmenistan will historische Brücke abreißen – aus Metallmangel

Probleme mit dem Import von Metall lassen Turkmenistan laut Berichten des zentralasiatischen Ablegers von Radio Free Europe zu einem drastischen Schritt greifen. Demnach soll eine historische Eisenbrücke über den Fluss Amu-Darja abgerissen werden, die zwischen 1898 und 1901 erbaut worden war. Mehr als 3.000 Menschen hätten sich seinerzeit am Bau der Eisenbrücke beteiligt, berichtet das Medium. Als die Brücke gebaut wurde, galt sie als die längste in den Gebieten des zaristischen Russlands und als die drittlängste der Welt.

Zusammengetragen von cstr.

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