Die Erfahrungen ihres Lebens haben Irina Meier schon mit 28 Jahren bescheiden gemacht. Für ein zufriedenes Leben braucht sie „kein großes Feuerwerk mit tausend glitzernden Sternen“ mehr. Der Roman „Irina – eine wolgadeutsche Tragödie“ beruht auf wahren Begebenheiten und spiegelt die Geschichte der Russlanddeutschen in den letzten 70 Jahren wider. Fünf Fragen an ein Buch.
Der wichtigste Satz?
„Der erste deutsche Farbfilm, den Irina sah, war ‚Sissi‘. Die deutsche Sprache, die Natur, die Schauspieler – das alles war für Deutschland eine vergangene Welt, aber sie, aufgewachsen in der Kargheit der Steppe, immer im Kampf mit Wanja und ihrer Mutter, stets unter bescheidensten sozialistischen Verhältnissen lebend, sie, eine gestandene Frau, wurde von diesem Film verzaubert.“
Worum geht in dem Roman?
Um die Geschichte der Wolgadeutschen Irina Meier, deren Eltern mit ihr nach Kasachstan deportiert wurden. Sieben Jahre lang versucht die Mutter, sich und Irina am Leben zu erhalten, nachdem der Vater ins Arbeitslager eingezogen worden war. Mit großer Beharrlichkeit gelingt es ihr, mit Abendkursen die Hochschulreife zu erlangen und in Minsk zu studieren. Immer wieder hat sie harte Schicksalsschläge durchzustehen, sei es der Tod ihres deutschen Ehemanns oder das Martyrium an der Seite eines Alkoholikers in der russischen Provinz. Die Übersiedlung nach Deutschland ist für die Familie eine neue Herausforderung, und die Integration in die neue Gesellschaft gelingt nur für die jüngere Generation ohne große Probleme.
Wer ist die Autorin?
Der Roman ist das neuste Werk von Marianne Blasinski, die bereits vierzehn Bücher veröffentlicht hat, Romane und Biografien. Zwei ihrer Bücher wurden in Fortsetzungen in der Berliner Morgenpost veröffentlicht. Der Roman „Irina – eine wolgadeutsche Tragödie“ entstand nach wahren Begebenheiten, nachdem die Autorin Irina Maier anlässlich einer Lesung kennengelernt hatte.
Für wen?
Für alle, die sich für die Geschichte der Russlanddeutschen in den letzten 70 Jahren interessieren und sich fragen, warum Russlanddeutsche in Kasachstan leben.
Nach der Lektüre?
Hat man mit Irinas harten Schicksalsschlägen mitgelitten und dabei viel über das Schicksal der Russlanddeutschen gelernt.