Zu Ehren des 30. Jahrestages der Gründung des Deutschen Hauses in Almaty veranstaltete die „Wiedergeburt“-Gesellschaft der Stadt Almaty eine Jubiläumsveranstaltung, an der besondere Gäste wie Yevgeniy Bolgert, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans ‚Wiedergeburt‘“, Matthias Kiesler, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Almaty, Dr. Wolrad Rommel, Präsident der Kasachisch-Deutschen Universität und viele andere teilnahmen.
Was sich hinter diesem wichtigen Meilenstein im Leben verbirgt, wissen nur die Menschen, die daran beteiligt waren – all jene, die an den Anfängen der gesellschaftlichen Bewegung der Deutschen „Wiedergeburt“, der Bildung der Selbstorganisation und des gesamten Programms zur Unterstützung des deutschen Volkes in Kasachstan standen.
30 Jahre lang war das Deutsche Haus, oder, wie es lange Zeit hieß, die Dachorganisation der Deutschen, ein Ort der Generationenfolge, und sein wichtigstes Kapital waren die Menschen.
Wie bei der Jubiläumsfeier festgestellt wurde, besteht der größte Reichtum des Deutschen Hauses und der gesellschaftlichen Bewegung der Deutschen Kasachstans in den Menschen, die aktiv an der Bildung und Entwicklung des Ethnos beteiligt waren. Der erste Vorsitzende der Organisation und Leiter des Deutschen Hauses war Alexander Dederer. Ihm wurde die Aufgabe gestellt, die ursprüngliche Kultur, die Sitten und Gebräuche, die Traditionen und die Sprache der ethnischen Deutschen zu bewahren. Unter der Leitung von Dederer organisierte das Deutsche Haus zahlreiche Veranstaltungen auf nationaler und internationaler Ebene.
Der berühmte Schriftsteller und Übersetzer Herold Belger, der sich sehr für sein Volk einsetzte, war auch der Initiator des Zentrums.
Seine eigene Atmosphäre, seine Seele und seine Zukunft
Anwesend war ebenfalls Yevgeniy Bolgert, Vorsitzender des Aufsichtsrates der gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ und Abgeordneter des Senats des Parlaments der Republik Kasachstan, um seinen Kollegen zum Jubiläum zu gratulieren und Dankesschreiben und Auszeichnungen zu überreichen:
„Das Deutsche Haus wurde zur Plattform, auf der die Selbstorganisation der Deutschen in Kasachstan ihre Entwicklung fortsetzte. Es entstand das Kasachisch-Deutsche Zentrum in Astana, das Deutsche Haus in Pawlodar, neuerdings auch eines in Lissakowsk, und wir hoffen sehr, dass wir es auch in Karaganda schaffen werden. Wir arbeiten alle aktiv daran“, so der Senatsabgeordnete wörtlich. „Heute beim Fest haben wir in einem Saal vier Generationen Kasachstandeutscher zusammen gesehen. Und es ist kein Zufall, dass wir das Deutsche Haus unser Zuhause nennen. Es ist nicht nur ein Gebäude, in das wir kommen, es ist ein Haus, das seine eigene Atmosphäre, seine eigene Seele und seine eigene Zukunft hat. Ich gratuliere uns allen zu diesem bedeutenden Jubiläum, wünsche den Mitarbeitern der ‚Wiedergeburt‘-Gesellschaft Almaty und der Deutschen Allgemeinen Zeitung, deren Büros sich nun in den Wänden des Deutschen Hauses befinden, viel Erfolg und danke allen für ihre harte Arbeit!“
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums überreichte Yevgeniy Bolgert anschließend im Namen der Stiftung „Wiedergeburt“ das gleichnamige Ehrenabzeichen und Dankesschreiben. Zu den Ausgezeichneten gehörten Alexander Dererer, Ljudmila Nabokowa, Elena Popowa, Irina Lukitschewa, Yevgeniy Angelcher, Irina Muradowa, Irina Wakengut und viele andere Aktivisten und Veteranen der regionalen Gesellschaft.
Auch Matthias Kiesler, der neue Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Almaty, fand anlässlich des Jubiläums die passenden Worte:
„Ich freue mich, dass die ‚Wiedergeburt‘ in den letzten 30 Jahren so hervorragende Arbeit geleistet hat. Sie ist wichtig, um hier vor Ort in Kasachstan die deutsche Kultur zu pflegen, aber auch um Brücken zwischen unseren beiden Ländern zu bauen.“
30 Jahre = Eine ganze Epoche
Seit 2019 beherbergt das Deutsche Haus die ethnokulturelle Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Almaty. Laut der Vorsitzenden der Gesellschaft, Ludmila Nabokowa, ist das 30-jährige Jubiläum ein wichtiger Meilenstein. In dieser Zeit ist das Deutsche Haus für viele Menschen zu einem echten Lieblingsort geworden und geblieben.
Ehrengast der Jubiläumsfeier war Irina Lukitschewa, eine der ersten Mitarbeiterinnen des Hauses. Sie erinnert sich nicht nur daran, wie alles begann, sondern war auch an der Registrierung des Deutschen Hauses beteiligt und hat die Selbstorganisation der Deutschen und alle Strukturen, die sich damals im Haus befanden, rechtlich unterstützt:
„30 Jahre sind eine ganze Ära. Zwei Generationen sind bereits herangewachsen. Es waren wunderbare Menschen am Start, und wie viele Delegationen uns besucht haben.. Es war ein Zentrum, eine Art Symbol des etablierten deutschen Ethnos. Die Mitte der 90er Jahre war ja eine sehr schwierige Zeit. Deshalb gab mir die Eröffnung des Deutschen Hauses Hoffnung. Ich wünsche mir, dass seine Mauern nie leer sind.“
Im Namen der Volksversammlung Kasachstans der Stadt Almaty hielt Gulnara Chudijarowa eine Rede und überreichte Dankesbriefe an die Vorsitzende der Gesellschaft Ljudmila Nabokowa und die Chefredakteurin der Deutschen Allgemeinen Zeitung Olesja Klimenko für die aktive Teilnahme an allen wichtigen Veranstaltungen der Volksversammlung Kasachstans zur Sicherung der sozialen Harmonie und nationalen Einheit.
Ein großes Geschenk für die Gäste des Abends war die Aufführung des Kindermusiktheaters „Katzenpiloten“ unter der Leitung von Eva Becher, mit klassischen Aufführungen begeisterten Swetlana Achmetowa und Artur Bemm, und eine besondere deutsche Atmosphäre kam bei der Feier durch die Musikgruppe „Kino i Nemzy“ von Eva Becher auf.
Autorin: Olesja Klimenko.
Übersetzung: Annabel Rosin.