Die kasachstanische Entwicklungsstrategie, sich stärker an Europa zu orientieren, stand im Mittelpunkt der VII. Internationalen Wissenschaftlich-Praktischen Konferenz der Deutsch-Kasachischen Universität. Zum Thema „Das Programm „Weg nach Europa“ – ein Beispiel für europäisch-zentralasiatische Zusammenarbeit“ sprachen Experten Anfang März im Kasachstanischen Institut für Strategische Forschungen beim Präsidenten der Republik Kasachstan (KISI) in Almaty. Die mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung organisierte multidisziplinäre Konferenz bot im Rahmen von „Deutschland in Kasachstan“ 2010 Zeit für intensive Gespräche und Vernetzung.

/Bild: Christine Karmann. ‚Vorbild Europa: Kasachstan setzt auf westliche Erfahrungen’/

„Mit dem Regierungsprogramm „Weg nach Europa“ hat Kasachstan die Hand der Zusammenarbeit ausgestreckt – eine Hand, die wir gern ergreifen“, sagte Dr. Gerold Amelung, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland auf der VII. Internationalen Wissenschaftlich-Praktischen Konferenz der Deutsch-Kasachischen Universität. „Die Vorbildfunktion der Europäischen Union betrachten wir als Kompliment.“

Durch seine ausgewogene Außenpolitik hat sich Kasachstan in kurzer Zeit internationales Ansehen erworben. Die strategische Grundausrichtung nach Europa, hat Präsident Nursultan Nasarbajew mit dem staatlichen Programm „Der Weg nach Europa“ im Jahre 2008 vorgegeben. In einer strategischen Partnerschaft mit der Europäischen Union will das Land Antworten auf weitergehende Herausforderungen finden und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessern.

Prof. Bulat Sultanow, Direktor des Kasachstanischen Instituts für Strategische Forschungen beim Präsidenten der Republik Kasachstan (KISI), sieht in den wirtschaftlich-ökologischen und institutionell-rechtlichen Erfahrungen der europäischen Länder eine Chance für Kasachstan, die Entwicklung des Landes zu gewährleisten. „Die außenpolitische Orientierung Kasachstans an Europa ist nicht nur durch seine geographische Lage als Brücke zwischen Europa und Asien, sondern auch durch die multiethnische Zusammensetzung des Landes bedingt.“

Grüne Technik

Prof. Bodo Lochmann, Prorektor an der Deutsch-Kasachischen Universität, betonte in seinem Plenarvortrag, dass die kasachstanische Entwicklungsstrategie kein Kopieren des europäischen Wegs sei. „Die strategische Partnerschaft zwischen Europa und Kasachstan bietet dem Land die Chance, in den Bereichen Wissenschaft und Technik, Sicherheit und Demokratie von den europäischen Erfahrungen zu lernen und seinen eigenen Entwicklungsweg einzuschlagen.“

Besonders die Umwelttechnologie-Branche hat es Bodo Lochmann angetan. Der Prorektor der DKU hat auf seinem Haus in Deutschland eine Solarzelle montiert und sieht in der grünen Technik eine Chance für Kasachstan, durch emissionsarme Technologien seine Energieeffizienz zu verbessern.

Am Nachmittag wurde die Konferenz in den Räumen der DKU fortgesetzt. Neben „Perspektiven der wirtschaftlichen Zusammenarbeit“, „Herausforderungen und Aufgaben im Kontext der politischen und sozialen Modernisierung“, „Innovativen Methoden in der Fremdsprachenlehre“ stand dann auch wieder das Thema „Umweltfragen und ökologische Nachhaltigkeit in Zentralasien“ auf dem Programm.

Von Christine Karmann

05/03/10

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