Mehr Handel zwischen China und der Region, mehr Touristen besuchen Kasachstan, Prozess gegen Blogger in Usbekistan begonnen, Geschäftsführer des Ostausschusses besucht Turkmenistan – unser Wochenrückblick mit den wichtigsten Ereignissen aus Zentralasien.

Tokajew verurteilt Koranverbrennungen

Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew hat die öffentliche Verbrennung von Koranen in Schweden und Dänemark kritisiert. Laut einer Mitteilung betrachtet Tokajew die Koranverbrennungen als inakzeptable Provokationen, die darauf abzielen, die Spannungen in der Welt zu verschärfen und das Vertrauen zwischen Völkern und Staaten zu untergraben. Tokajew forderte, dass auch die UN-Generalversammlung sich zu den Vorfällen positionieren sollte.

China meldet Anstieg im Handel mit zentralasiatischen Staaten

Chinas Zollverwaltung hat die Handelsdaten mit den zentralasiatischen Ländern für das erste Halbjahr 2023 vorgelegt. Demnach nahm das Handelsvolumen mit allen fünf Staaten Zentralasiens zu. Laut den Zahlen exportierte China in den ersten sechs Monaten des Jahres Waren im Wert von 26,4 Milliarden US-Dollar nach Zentralasien, während es Importe im Wert von fast 13,5 Milliarden US-Dollar aus Zentralasien verzeichnete – vor allem Erdöl und Erdgas. Beim Handel mit Kasachstan stieg der Umsatz um 26,8 Prozent auf insgesamt 18,25 Milliarden US-Dollar. Die Exporte nach Kasachstan umfassten dabei Waren im Wert von 10,63 Milliarden US-Dollar, die Importe 7,62 Milliarden US-Dollar.

Touristenansturm auf Kasachstan

Kasachstan wird als Reiseziel immer beliebter: Nach Angaben des Informationssystems eQonaq haben im Zeitraum zwischen dem 1. Juni und 31. Juli dieses Jahres 250.468 ausländische Touristen in Hotels im Land übernachtet. Dies ist ein starker Anstieg im Vergleich zu 2022, wo im gleichen Zeitraum nur etwa 77.000 ausländische Touristen Kasachstan besucht haben. Der Großteil der Reisenden kommt dabei nach wie vor aus den GUS-Ländern. Einen starken Anstieg gibt es jedoch bei Touristen aus China (8,5 mal mehr) und Indien (4,7 mal mehr). Die Zahl der Touristen aus Deutschland ist um das Dreifache gestiegen.

Prozess gegen Journalisten in Usbekistan begonnen

In der usbekischen Hauptstadt Taschkent hat ein Prozess gegen den Blogger Abduqodir Mo’minov begonnen. Er soll angeblich Geld von Unternehmen dafür verlangt haben, dass er keine negativen Informationen über sie veröffentlicht. Beobachter glauben jedoch, dass die Anklage mit der kritischen Berichterstattung Mo’minovs über das usbekische Justizsystem zusammenhängt. Bei einer Verurteilung drohen Mo’minov bis zu 20 Jahre Haft. Die Lage der Medien in Usbekistan ist auch nach dem Tod des Langzeitmachthabers Islam Karimow schwierig. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht das Land auf Platz 137 von 180.

Geschäftsführer des Ostausschusses besucht Turkmenistan

Der Geschäftsführer des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, Michael Harms, hat sich in Aschgabat mit dem turkmenischen Außenminister Rashid Meredov getroffen. Bei dem Gespräch ging es um eine verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen grüne Technologien, Energie, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft sowie in der Bildung. Laut Harms will sich Deutschland auch beim weiteren Aufbau der neuen Smart-City Arkadag einbringen. Diese dem früheren Machthaber Gurbanguly Berdimuhamedow gewidmete Stadt war erst Ende Juni feierlich eröffnet worden.

Johann Stephanowitz

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