Jedes Jahr Anfang September geht es los: In Deutschlands Lebensmittelmärkten und Süßwarenläden beginnt schon jetzt im Spätsommer die Weihnachtszeit. Viel zu zeitig, möchte man rufen, aber das stimmt so nicht. Die Hauptsaison für Weihnachtsmann und Blätterkrokant liegt weit vor dem Fest, nicht erst zum Advent! Weihnachtsmann und Blätterkrokant, Hochwertgeschenke neben Kitsch. Was einem die Weihnachtszeit wert ist, entscheidet jeder selbst. Viele schenken sich zum Beispiel gar nichts mehr und begehen das größte Fest lieber besinnlich und ruhig. Manche entfliehen der vorweihnachtlichen Hektik und dem Einkaufsstress und gönnen sich einen Urlaub im Warmen.

Trotzdem: Die Deutschen geben sich alljährlich dem Konsumrausch hin und lassen durchschnittlich 613 EUR ihres Einkommens für Weihnachtsgeschenke über den Ladentisch wandern. Damit stehen sie in der Rangliste der Weihnachtsausgaben in Europa hinter Schweden, Großbritannien und Spanien an vierter Stelle (Kelkoo-Studie des Centre for Retail Research).

Viele Händler machen in der Adventszeit das Geschäft des ganzen Jahres mit Gebäck, Süßwaren, Weihnachtsdekorationen, Baumschmuck und, und, und. Im Erzgebirge herrscht auch ganzjährig Weihnachtsstimmung: Die kunstvoll gearbeiteten Schwippbögen – ein Lichterbogen mit Holzschnitzerei – erleuchtet fast jedes Fenster. Aber auch Nussknacker und andere Holzarbeiten, wie Jesuskrippen und Engelsfiguren sind immer wieder ein Renner. Wie schön muss es gewesen sein, als noch die einfachen Dinge ein jedes Herz erfreuten! Es gab ein paar Nüsse, eine Orange und selbstgebackenen Christstollen. Auch wenn die echten Wachskerzen auf dem Weihnachtsbaum schon so manchen Wohnungsbrand auslösten, kommen sie bei Naturfans wieder in Mode!

Trotzdem ist und bleibt das Weihnachtsfest wohl das größte und traditionellste Fest, sowohl für die Familie als auch für die Wirtschaft. Drum wollen wir uns besinnen und uns schon jetzt auf den Advent und auf die Frohe Zeit einstimmen: Süßer die Glocken nie klingen…!

Von Malina Weindl

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