Bis jetzt betrafen die Quarantänemaßnahmen der kasachischen Regierung zur Eindämmung des Coronavirus nur Nur-Sultan, Almaty und Schymkent. Seit Mitternacht sind sechs weitere Städte dazu gekommen. Hintergrund sind neue Corona-Fälle, unter anderem in Karaganda.
Atyrau, Abaj, Karaganda, Saran, Shakhtinsk und Temirtau – diese sechs Städte befinden sich seit heute 0.00 Uhr unter Quarantäne. Die damit verbundenen Einschränkungen gelten zunächst bis zum 15.April. Einwohner dieser Städte dürfen – wie bislang schon in Almaty, Nur-Sultan und Schymkent – ihre Wohnungen und Häuser nicht verlassen. Ausnahmen sind der Kauf von Lebensmitteln und Medikamenten, der Gang zur Arbeit und der Besuch einer Bank.
Zudem führen die Behörden eine Beschränkung der Ein- und Ausreise ein und reduzieren den öffentlichen Nahverkehr deutlich. Supermärkte und Apotheken werden wie bisher geöffnet sein. Alle Non-Food-Läden, Kindergärten, Schönheitssalons, öffentlichen Bäder, Saunen und anderen Dienstleistungsbetriebe werden ihre Arbeit einstellen.
Menschen im Alter von über 65 Jahren – der sogenannten „Risikogruppe“ – empfehlen die Behörden, sich selbst zu isolieren. Ihre Häuser und Wohnungen sollten sie soweit möglich gar nicht verlassen. Treffen auf der Straße und an anderen öffentlichen Orten sind für Gruppen von mehr als drei Personen (mit Ausnahme von Familienmitgliedern) verboten. Minderjährige dürfen sich nicht ohne Begleitung von Erwachsenen nach draußen begeben.
Corona-Fälle in Karaganda
Zuvor waren am Wochenende in Karaganda sieben Fälle von Coronavirus-Infektionen registriert worden. Etwa tausend Menschen stehen entweder bei sich zuhause oder in Krankenhäusern unter Quarantäne. Die Quarantäne für Saran, Shakhtinsk, Abaj und Temirtau, die zum gleichen Gebiet gehören, begründeten die Behörden mit deren Nähe zur Gebietshauptstadt. Demnach würden zwanzig Prozent ihrer Einwohner zum Arbeiten oder für andere Angelegenheiten nach Karaganda kommen.
Einschränkungen gibt es ab dem 31. März auch in benachbarten Gebieten. So hat die Administration von Kostanaj, wo bislang noch keine Corona-Fälle registriert sind, eine Einreisesperre verhängt. Zudem soll die Ausreise in die benachbarten Gebiete Akmola, Nordkasachstan, Karaganda und Aktobe eingeschränkt werden. Ausgenommen davon sind Reisen, die der medizinischen Behandlung in einem der Gebiete dienen.
Auch die Gebiete Aktobe und Akmola wollen sich ab morgen isolieren.
rrb.