Zwölf unterschiedliche Blickwinkel und ein gemeinsames Ziel: Auf die Problematik des Klimawandels hinweisen. Die Videos sind dementsprechend vielfältig und jeder der Teilnehmer setzte seinen ganz eigenen Schwerpunkt. Hier werden nun vier der Filme vorgestellt.

Der Ausbeuter von Alexej Rumjanzew, Tadschikistan

Die Umwelt und ein Computerspiel. Auf den ersten Blick zwei Begriffe, die nicht unmittelbar in Verbindung zueinander stehen. Alexej Rumjanzew bildete in seinem Video jedoch eine Analogie zwischen diesen beiden Begriffen: Ein Junge läuft durch eine schöne, beinah unberührte Landschaft und hinterlässt jedes Mal, wenn er einen Schritt vorwärts macht, hinter sich ein schwarzes Feld zurück. Er radiert die Natur, über die er sich bewegt, sozusagen aus und lässt ein leeres, schwarzes Feld zurück.

Genauso lassen die Spieler eines Computerspiels nach Beendigung einer Spielrunde den Platz leer zurück. Abseits des virtuellen Raums, im realen Leben geschieht das Gleiche: Der Mensch entzieht der Umwelt alle Energie und andere Ressourcen, beutet ein bestimmtes Gebiet aus, um dann auf der Suche nach neuen Ressourcen weiterzuziehen. Und zurück bleibt ein schwarzer Fleck.

АR„Т“Buz von Bermet Borubajewa, Bischkek

In diesem Video ist es die Wassermelone, deren Übergabe von den Händen einer zur nächsten Person, symbolisch für den Austausch von Werten, Kenntnissen, Traditionen und Bräuchen einer Kultur steht.

Nach einer Theorie des geographischen Determinismus sind das Klima und die natürliche Landschaft bestimmende Faktoren in der Bildung der Kultur einer jeden Ethnie.

Dabei war der Handel schon immer ein bestimmender Faktor in der Kommunikation im interkulturellen Raum. Menschen unterschiedlicher Kulturen treten so miteinander in Verbindung und tauschen letztlich nicht nur Waren, sondern immer auch einen kleinen Bestandteil ihrer Kultur aus.

АR„Т“Buz ist ein Ort der Begegnung. In diesem Fall wird die „Wassermelone“ als Mittel der Verbindung zwischen Menschen dargestellt.

Bindung von Darja Sorokina, Usbekistan

Langsam rieselt die Erde durch die Hände eines alten Mannes. Sie rieselt jedoch nicht auf den Boden, sondern in die Hände einer jüngeren Person. Diese wiederum gibt die Erde weiter an das nächste Paar Hände und so fort.

In alten Zeiten lebte jeder Clan jeweils auf einem bestimmten Gebiet – seinem Land. Und er verteidigte es, damit es anschließend auf seine Kinder, Enkel, die künftigen Generationen, übergehen konnte. Dabei gaben die Clanmitglieder nicht nur das Land selbst weiter, sondern alles, was sie in ihren Boden investiert hatten: ihre Liebe, Zärtlichkeit und Wärme. Die Wärme der Bindung – das stärkste, zuverlässigste und unverwüstlichste Gut der Welt.

Die Bindung der Familien, die Bindung der Generationen – nichts anderes kann mit deren Beharrlichkeit, Treue und Festigkeit verglichen werden.

Turn off/ turn on von Diana Uchina, Kirgisistan

Nach Freuds Psychoanalyse ist das Streben nach Macht eine der stärksten Motivationen des Menschen. Der Wunsch nach Macht treibt den Menschen an.

Als Instrument der Macht dient in diesem Video die Fernbedienung. Mit ihr kann der Wind, der Regen, die gesamte Umwelt nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen gesteuert werden. So ist es nicht zuletzt der Egoismus eines jeden einzelnen, der die Umwelt langsam zu grunde richtet. Jeder will das für sich Beste aus seiner Umgebung rausholen, ohne auf die Bedürfnisse der anderen zu achten. Die Tatsache, dass es nur in einem Miteinander möglich ist, mit anderen Menschen und der Umwelt zu leben, muss ihren Platz im Bewusstsein der meisten Menschen erst noch finden. Es ist das Wohl aller und nicht das des Einzelnen, das im Vordergrund stehen muss, um die Existenz aller Lebewesen auf der Erde zu sichern.

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