Die vom früheren US-Außenminister James Baker geleitete „Baker-Kommission“ empfiehlt in ihrem jüngst vorgelegten Bericht der Regierung in Washington eine neue Irak-Strategie. Neben einem Rückzug US-amerikanischer Truppen sollen auch Verhandlungen mit Iran und Syrien aufgenommen werden. Die DAZ zitiert Stimmen aus der internationalen Presselandschaft.

WASHINGTON POST

„Der Studie fehlt leider jede Auswertung, was passieren soll, wenn die neue Strategie nicht aufgeht. Wenn sich – trotz Training der irakischen Sicherheitskräfte, trotz Diplomatie und trotz Verlangens nach politischer Aussöhnung – der beginnende Bürgerkrieg verschärft oder Militär und Regierung zu schwach bleiben, um allein zu überleben. In diesem allzu wahrscheinlichen Szenario werden die Demokraten drängen, die Soldaten unverzüglich zurückzuziehen.“

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG:

„Das Baker-Papier ist ein Produkt des Konsenszwangs, dem das auf Konfrontation getrimmte Washington periodisch nachgeben muss. Es soll, das ist der Hauptzweck, politische Rückendeckung geben. Was Bush nun konkret tun wird, steht auf einem andern Blatt. Doch wird der Präsident schon aus innenpolitischer Notwendigkeit auf einige der Anregungen explizit eingehen – vor allem auf jene, die er insgeheim ohnehin in die Tat umsetzen wollte.“

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