Das Kasachische Institut für Management, Wirtschaft und Strategische Forschungen (KIMEP) feiert in diesem Jahr bereits sein 20-jähriges Jubiläum. Das Institut wurde 1992 vom Präsidenten der Republik Kasachstan, Nursultan Nasarbajew, als einer seiner ersten offiziellen Staatsakte gegründet.

Die „KIMEP“ war damit die erste Universität des unabhängigen Kasachstans und steht für moderne und hochwertige Hochschulausbildung im Bereich Management, Öffentliche Verwaltung und Wirtschaft. Heute studieren 3400 Studenten auf dem modernen und weitläufigen Uni-Campus.

Anlässlich dieses Gründungsdatums fand am 5. April eine besondere Sitzung des Deutschen Klubs (German Club) an der KIMEP-Universität statt.

Rauschan Smagulowa, Deutschlehrerin und Leiterin des Deutschen Klubs, betonte in ihren Begrüßungsworten, dass ihr die Förderung der deutschen Sprache und Kultur sowie die interkulturelle Kommunikation ein besonders wichtiges Anliegen sei.

Gemeinsam mit Swetlana Garajewa, Lektorin für Deutsch an der Weltsprachenuniversität „Abylai Chan“, lud sie deshalb drei junge Studentinnen in den Deutschen Klub ein. Alle drei studieren an der Weltsprachenuniversität „Abylai Chan“ und kehrten vor kurzem von einem Deutschlandaufenthalt zurück, über den sie in Kurzvorträgen berichteten.

Rauschan Smagulowa möchte mit Veranstaltungen dieser Art Deutschlerner und Interessierte für die deutsche Sprache faszinieren, aber auch als Lektorin zur Förderung des DaF-Unterrichts – „Deutsch als Fremdsprache“ – beitragen.

Der Deutsche Klub existiert bereits seit Oktober 2010. Seitdem setzen seine Gründer mit viel Enthusiasmus und Engagement ihre Arbeit zur Verbreitung der deutschen Sprache erfolgreich fort. Außerdem besuchten seit 2010 namhafte Gäste, darunter Mitarbeiter der Deutschen Botschaft in Kasachstan oder Vertreter von Partneruniversitäten im Rahmen von Austauschprogrammen mit Deutschland und Österreich, den Deutschen Klub.

Rauschan Smagulowa freute sich besonders, mit Bagdad Tansykkoshina eine Vertreterin des Goethe-Instituts Almaty in der Sitzung des Klubs begrüßen zu dürfen. Jedes Jahr unterstützt das Goethe-Institut den Deutschen Klub, indem die aktuellsten Unterrichtsmaterialien für den Deutschunterricht beschafft und viele gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt werden.

Swetlana Garajewa, die seit kurzem auch Vorstandsmitglied im Deutschlehrerverband der Republik Kasachstan ist, unterrichtet bereits seit 30 Jahren Deutsch und nutzt jede Gelegenheit, um für ihre Lieblingssprache Deutsch zu werben und Studenten zu begeistern.
Dies gelingt ihr sehr gut: Einige ihrer Studentinnen haben sich für Deutsch als erste Fremdsprache entschieden und machen große Fortschritte.

Rauschan Smagulowa betont, dass an der KIMEP Englisch als erste und wichtigste Fremdsprache gelehrt wird. Trotzdem weist sie auf die Tendenz unter den Studenten hin, Deutsch als erste oder zweite Fremdsprache zu wählen. Dies sei nicht nur dem Verdienst der engagierten Deutschlehrer, sondern auch der starken Motivation der Studenten geschuldet.
Die drei Studentinnen Katja, Anja und Aisulu jedenfalls haben eine Menge Motivation zum Deutschlernen: Frisch von ihrem Deutschlandaufenthalt zurückgekehrt, erzählten sie begeistert von ihren Erlebnissen.

Katja verbrachte ein Semester an der Universität Germersheim bei Mainz an der Fakultät Übersetzen und Dolmetschen.

Anja und Aisulu erhielten jeweils ein Sommerkursstipendium vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und durften einen Monat lang an der Universität Stuttgart und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf studieren. Swetlana Garajewa findet es besonders lobenswert, dass diese Studenten Deutsch als zweite Fremdsprache gewählt haben und mittlerweile über sehr gute Sprachkenntnisse verfügen.

Nach den Vorträgen ergab sich ein anregendes Gespräch mit den jungen Frauen, die alle Fragen souverän auf Deutsch beantworteten.

Katja: Ich studierte fünf Monate an der Universität Mainz-Germersheim an der Fakultät für Dolmetschen und Übersetzen. Die Kurse, die mir an der Uni am besten gefallen haben, waren Translationstechnik und Übersetzen.

Was war für Dich besonders interessant am deutschen Hochschulsystem?

Die beiden Hochschulsysteme Deutschland – Kasachstan sind schon sehr unterschiedlich. Ich fand es spannend, dass deutsche Studenten sich ihren Vorlesungsplan frei zusammenstellen können. Es gibt zwar Pflicht- und Wahlfächer, aber alles in allem weniger Beschränkungen und mehr Individualität.

Welche interkulturellen Erfahrungen hast Du gesammelt? Was hat Dich an der deutschen Kultur so fasziniert?

In unserer Gruppe waren wir insgesamt 25 junge Austauschstudenten aus Europa und Asien. Die meisten kamen aus osteuropäischen Ländern, aber auch eine Montenegrinerin war dabei. Unsere Kommunikationssprache untereinander war Deutsch, wir haben uns sehr gut verstanden.

Meine schönsten Eindrücke von Land und Leuten konnte ich auf meinen zahlreichen Reisen durch Deutschland erleben: ich besuchte Freiburg, Heidelberg, München und einige andere Städte. Der Aufenthalt gab mir die wunderbare Möglichkeit, die deutsche Kultur und die Traditionen kennenzulernen, worüber ich sehr froh bin. Ich finde, Kulturen verbinden! Mein Auslandssemester war eine unglaubliche Bereicherung für mich!

Anja: Ich erhielt ein Sommerkursstipendium vom DAAD und durfte damit einen Monat lang an der Stuttgarter Universität studieren. Für meine Deutschkenntnisse hat das nur Vorteile gebracht, denn der Aufenthalt war ein Monat „Intensiv-Sprachtraining“ nur auf Deutsch. Nebenbei konnte ich viele schöne Eindrücke aus Deutschland und Europa gewinnen. Besonders haben mich die Natur, die Weingärten und Seen in Deutschland begeistert.

Welche Erfahrungen hast Du mit dem schwäbischen Dialekt gesammelt?

Meine Erfahrungen mit dem schwäbischen Dialekt waren sehr lustig: anfangs habe ich nichts verstanden. Aber die meisten konnten Hochdeutsch. Ein schwäbisches Wort habe ich aber gelernt: „angenehm“ heißt auf Schwäbisch „oa-gnähm“, was gar nicht so einfach auszusprechen ist. Insgesamt war der Sommerkurs ein sehr gutes interkulturelles Training für mich.

Anja wird für zwei Monate an einem Deutschkurs vom Goethe-Institut Almaty studieren, da sie auf der Spracholympiade Deutsch den 1. Platz belegt hat.

In diesem Sinne wünschen wir den Deutschlernern alles Gute und weiterhin viel Erfolg!

Von Malina Weindl

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