Der neue Konjunkturausblick des Internationalen Währungsfonds sorgt für Aufatmen. Die Experten erhöhen ihre Prognose für die Weltwirtschaft gegenüber Oktober. Auch die Inflation soll in den kommenden beiden Jahren sinken. Für Kasachstan ergeben sich nur geringe Veränderungen.

Der Internationale Währungsfonds hat am Dienstag seinen aktualisierten Konjunkturausblick für die Weltwirtschaft herausgegeben. Der Titel „Inflation Peaking amid Low Growth“ fasst dabei die zwei wichtigsten Ergebnisse des Berichts zusammen: Die Inflation soll in diesem und dem kommenden Jahr sinken, während sich das Wirtschaftswachstum verringert. Dieses soll von 3,4 Prozent im Jahr 2022 auf 2,9 Prozent im laufenden Jahr fallen, um anschließend im Jahr 2024 wieder auf 3,1 Prozent zu steigen.

Demnach erwarten die IWF-Analysten in diesem Jahr eine Wende hin zum Besseren, nachdem bis vor kurzem noch mit einer Wachstumsrate von 2,7 Prozent gerechnet worden war. Andere Beobachter hatten dagegen angesichts des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen steigenden Energiepreise bereits vor einer weltweiten Rezession in den kommenden Jahren gewarnt.

Kasachstan wächst weiter

Für Kasachstan ergeben sich gegenüber dem letzten Ausblick im Oktober 2022 nur geringfügige Unterschiede. So prognostiziert der IWF für 2023 ein Wachstum von 4,3 Prozent und für 2024 von 4,4 Prozent, was einer minimalen Verschlechterung von je 0,1 Prozent entspricht.

Für Kasachstan ebenfalls relevant: Die Organisation geht von einem Rückgang der Ölpreise aus. „Im Jahr 2023 werden die Ölpreise um etwa 16 Prozent sinken, während die Preise für Rohstoffe ohne Kraftstoff voraussichtlich um durchschnittlich 6,3 Prozent sinken werden“, stellen die Autoren des Berichts fest. „Der durchschnittliche prognostizierte Preis, der zum 29. November 2022 auf den Futures-Märkten berechnet wird, wird 81,13 US-Dollar im Jahr 2023 und 75,36 US-Dollar im Jahr 2024 betragen“, heißt es in dem Dokument.
Entsprechend würde der Ölpreis im nächsten Jahr um 7,1 Prozent sinken.

Inflation bleibt Gefahr für den Ausblick

Weltweit soll die Inflation laut IWF von 8,8 Prozent im Vorjahr auf 6,6 Prozent im laufenden Jahr fallen, um dann 2024 auf 4,3 Prozent zurückzugehen. Das würde allerdings immer noch über dem Niveau vor der Pandemie liegen, als die weltweite Inflationsrate bei 3,5 Prozent lag. Dementsprechend sieht die Organisation die Inflation nach wie vor als eine der Hauptrisiken für seinen Ausblick.

Die Notenbanken weltweit, deren Aufgabe im Wesentlichen die Wahrung der Preisstabilität ist, sehen das genauso. Deshalb haben etwa die Zentralbanken in Amerika und der Eurozone in den vergangenen Monaten die Leitzinsen bereits kräftig angehoben. Im Laufe dieser Woche tagen beide, ebenso wie die britische Zentralbank, und werden die Zinsen voraussichtlich weiter anheben. Auch die kasachische Zentralbank hat im Jahr 2022 einen sehr restriktiven Kurs gefahren und die Leitzinsen im Dezember auf über 16 Prozent angehoben. Allerdings hat sie bei ihrer letzten Sitzung signalisiert, dass der Zyklus der Anhebungen bald zu Ende sein wird.

cstr.

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