In Duschanbe trafen sich die Staatschefs der fünf zentralasiatischen Länder zum Gipfel. Kasachstans Präsident Tokajew rief die anderen Teilnehmer auf, Kräfte zu bündeln, um die Region voranzubringen.

Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew ist am Donnerstag auf Einladung seines Amtskollegen Emomali Rahmon nach Tadschikistan gereist. Ziel des Besuchs war die Teilnahme am V. Beratungstreffen der Länder Zentralasiens sowie an einer Sitzung der Gründungsländer des Internationalen Fonds zur Rettung des Aralsees. Nach seinem Empfang am Flughafen der tadschikischen Hauptstadt durch Tadschikistans Ministerpräsident Kochir Rasulzoda ging es für Tokajew gleich zu Gesprächen mit Rahmon, den das kasachische Staatsoberhaupt bereits wenige Wochen vorher in Astana empfangen hatte.

Zu Beginn des Gesprächs dankte Tokajew seinem Gastgeber für die traditionelle Gastfreundschaft und den herzlichen Empfang auf tadschikischem Boden. Die Staats- und Regierungschefs beider Länder erörterten den Stand und die Aussichten für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen sowie die Fortschritte bei der Umsetzung der zuvor auf höchster Ebene getroffenen Vereinbarungen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Interaktion in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Transport und Logistik, Kultur und Humanität gelegt. Außerdem erörterten die Gesprächspartner Fragen von regionaler Dimension.

Zentralasien soll selbst über sein Schicksal entscheiden

Anschließend trafen Tokajew und Rahmon für die Zentralasien-Gespräche mit den anderen politischen Führern der Region zusammen. In einer Rede an die Teilnehmer des Treffens forderte Kasachstans Präsident diese dazu auf, gemeinsamen Bedrohungen zu widerstehen. „Ich bin sicher, dass der heutige Gipfel wirklich bedeutsam sein und die weitere Dynamik unserer vielfältigen Zusammenarbeit bestimmen wird“, sagte er.

Weiter sprach Tokajew von einer „neuen wirtschaftlichen Geographie unserer Erde“. Zentralasien befinde sich dabei an der Schnittstelle, die den globalen Norden und Süden, Westen und Osten verbinde. „Das ist unser entscheidender Vorteil, der uns weitreichende Perspektiven eröffnet“, so Tokajew. Insbesondere die transkaspische internationale Transportroute spiele in der gegenwärtigen Phase eine herausragende Rolle.

Einer der wichtigsten Appelle Tokajews an die Staats- und Regierungschefs in Duschanbe: Die Länder in Zentralasien sollten das Schicksal ihrer Region selbst in die eigene Hand nehmen. In dem Zusammenhang erinnerte er an den existierenden Vertrag über Freundschaft: „Da die geopolitischen Spannungen eskalieren, ist es für uns wichtiger denn je, unsere Kräfte zu bündeln, um Stabilität, Sicherheit und nachhaltigen Fortschritt in der Region zu gewährleisten“, so der kasachische Staatschef. Der Vertrag über Freundschaft, gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit für die Entwicklung Zentralasiens im 21. Jahrhundert sei eine gute Formel, um dieses Ziel zu erreichen.

Tokajew lädt Amtskollegen nach Kasachstan ein

Auch die anderen Teilnehmer des Gipfels hielten Reden – so die Präsidenten Usbekistans (Shavkat Mirziyoyev), Kirgisistans (Sadyr Schaparow), Turkmenistans (Serdar Berdimuhamedow) und Gastgeber Rahmon. Als Ehrengast geladen war zudem Aserbaidschans Staatsoberhaupt Ilham Alijew. Im Anschluss an die Redebeiträge wurden schließlich mehrere Dokumente unterzeichnet:

– eine Gemeinsame Erklärung zu den Ergebnissen des Fünften Konsultativtreffens der Staatsoberhäupter Zentralasiens;

– ein Abkommen zwischen der Republik Kasachstan, der Kirgisischen Republik, der Republik Tadschikistan, Turkmenistan und der Republik Usbekistan über die allgemeinen Tendenzen der Jugendpolitik;

– eine Vereinbarung zur Stärkung der Vernetzung des Landverkehrs in Zentralasien

Auf der Sitzung der Staatschefs zur Rettung des Aralsees gingen die Gespräche der Präsidenten weiter. Hier nutzte Kasachstans Präsident Tokajew das Format, um seine Amtskollegen nach Kasachstan einzuladen. „Ich schlage vor, das nächste Gipfeltreffen im Jahr 2026 in Kasachstan abzuhalten und es mit dem von mir initiierten regionalen Klimagipfel unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen zu kombinieren“, sagte er bei dem Treffen.

Medizintechnik Made in Kazakhstan

Schließlich fand in Tadschikistans Hauptstadt während des Besuchs der regionalen Staatschefs auch noch die „EXPO Zentralasien 2023“ statt. Auf einer Fläche von 2.310 Quadratmetern stellten dort mehr als 150 Unternehmen ihre Produkte vor, wobei sämtliche Branchen vertreten waren – insbesondere Textilunternehmen, Leichtindustrie, Automobilindustrie, Bergbau, Mineralien, Energie, IT und Landwirtschaft.

Besucher des kasachischen Stands konnten Produkte wie Düngemittel, Aluminium, Schmuck, Medizintechnik, Raumfahrzeugmodelle, Computer, Telekommunikationsgeräte, unbemannte Drohnen, Baumaterialien, Kleidung, Medikamente und vieles mehr kennenlernen. Besondere Aufmerksamkeit der Veranstaltungsgäste erregte das einzigartige kasachische Medizingerät VibroLUNG, das von BARK Technology zur Behandlung der Lunge durch eine vibroakustische Welle mit einer Frequenz von 20-320 Hz entwickelt wurde. Bisher wurde dieses Gerät von führenden Kliniken in Kasachstan, Russland, Usbekistan, Weißrussland, Panama, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Singapur gekauft.

Während des Besuchs der Ausstellung überreichte Staatschef Tokajew seinem Amtskollegen Rahmon im Namen Kasachstans ein Geschenk an das tadschikische Volk: einen Schulbus des heimischen Unternehmens QazTehna und drei Sätze medizinischer VibroLUNG-Geräte.

cstr.

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