Ende März fand an der Usbekischen Staatlichen Universität für Weltsprachen in Taschkent das II. Zentralasiatische Forum der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer statt. Wie bereits im vergangenen Jahr fanden sich zahlreiche Freunde der deutschen Sprache ein, um aktuelle Fragen des Deutschunterrichts in Zentralasien zu diskutieren und ihre Erfahrungen auszutauschen. Neben der Universität trat auch der Deutschlehrerverband Usbekistans (DLVU) als Veranstalter des zweitätigen Forums auf.

„Ihre Anwesenheit zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Ihnen der Austausch und die Vernetzung innerhalb unserer zentralasiatischen Deutschlehrergemeinschaft ist“, betonte Professor Churram Rachimow, der Vorsitzende des Deutschlehrerverbandes in Usbekistan, in seiner Begrüßungsrede. Laut den Worten des Rektors der Weltsprachenuniversität, Professor Ilkhom Tukhtasinow, studieren aktuell beachtliche 800 Studierende Deutsch als erste Fremdsprache sowie 200 als zweite Fremdsprache.

Die deutsche Sprache erfährt seit Jahren einen dynamischen Aufschwung in Usbekistan, aber auch in ganz Zentralasien. Die Weltsprachenuniversität selbst pflegt enge Kooperationsbeziehungen mit der Deutschen Botschaft in Taschkent, dem Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sowie mehreren Universitäten in Deutschland, darunter beispielsweise der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg.

Digitale Hilfsmittel für die Unterrichtsplanung

Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, an den beiden Tagen unterschiedliche Plenarvorträge und Workshops zu besuchen. Beispielsweise ging es um Fortbildungen für Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer, die Wortschatzarbeit im Deutschunterricht sowie die Nutzung von digitalen Medien – darunter etwa ChatGPT als Hilfsmittel für die Planung und Durchführung von Unterrichtsstunden. Während der Kaffeepausen konnten sich die Anwesenden mit den deutschen Partnerorganisationen, dem Goethe-Institut sowie dem DAAD an deren Infoständen näher vertraut machen.

Die Deutschlehrkräfte aus Kasachstan waren durch eine große Delegation beachtlich vertreten. Auch kam dabei in einem Vortrag die wichtige Rolle der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ als Akteur der Vermittlung und Bewahrung der deutschen Sprache in Kasachstan vor. Jedes Jahr entwickelt die Stiftung neue Sprachlehrmodelle, wodurch die bestehenden Formen der Spracharbeit in der Selbstorganisation verbessert werden. Der Erhalt der Sprache sowohl innerhalb der deutschen Minderheit als auch im kasachischen Bildungssystem ist einer der Arbeitsschwerpunkte der Selbstorganisation der Kasachstandeutschen.

Wertvolle neue Kontakte

Die Gäste aus den Nachbarländern durften sich auch an einer Stadtrundfahrt durch die usbekische Hauptstadt sowie der Verkostung einheimischer Gerichte erfreuen. Das Forum bietet eine hervorragende Plattform, um aktuelle Themen des Deutschunterrichts zu diskutieren, neue Lehrmethoden kennenzulernen, aber auch wertvolle Kontakte zu knüpfen und die Städte Zentralasiens zu erkunden. Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren durchweg positiv und zeigten die Wertschätzung für die Organisation und das Programm des Treffens. Im kommenden Jahr haben die Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit, das III. Zentralasiatische Forum am Issyk-Kul See in Kirgisistan zu besuchen, um erneut gemeinsam an der Entwicklung und Popularisierung der deutschen Sprache im zentralasiatischen Raum zu arbeiten.

Annabel Rosin

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