Im Rahmen des 33. Europaseminars, das vom 10. bis 15. April in den „europäischen Hauptstädten” Straßburg und in Paris stattfand, konnten 66 Teilnehmer aus 31 Ländern Europa live erleben.

/Bild: privat. ‚Europa live: Auf den Sitzen des EU-Parlaments in Straßburg.’/

Das Kolpingwerk hat einen sogenannten Partizipativ-Status im Europarat und als Nichtregierungsorganisation (NGO) auf internationaler Ebene dadurch ein gewisses Mitspracherecht, was die politische Gestaltung in Europa betrifft. Über die Zielsetzungen der seit 1979 alljährlich stattfindenden Seminarveranstaltung des Internationalen Kolpingwerkes sagte Regierungsrat Anton Salesny: „Führungskräfte und Mitglieder des Kolpingwerkes, welche heute den uns aufgegebenen gesellschaftspolitischen Auftrag erfüllen wollen, müssen zur Kenntnis nehmen, dass viele politische Entscheidungen nicht mehr im nationalen Staate fallen, sondern auf europäischer Ebene entschieden werden. Die Konsequenz kann daher nur sein, dass wir uns für unsere gesellschaftspolitischen Vorstellungen beziehungsweise für die christlichen Werte in Europa stark machen. Dies setzt jedoch die entsprechende Sachkompetenz voraus. Das Kolpingwerk möchte mit dieser Seminarreihe in Straßburg diesen Dienst an seinen Mitgliedern und Führungskräften leisten.“

Dr. Bruno Haller, Generalsekretär der Parlamentarischen Versammlung a. D. fasste zusammen:„Seit 1974 leistet Kolping als NGO im Rahmen des Europarates einen bedeutenden Beitrag für Europa. Es ist in dieser Zeit gelungen, durch die Europaseminare 2.500 Multiplikatoren, vor allem junge Menschen, zu erreichen und so den Bildungsbereich in einzelnen europäischen Ländern maßgeblich zu beeinflussen”.

Eine große Reise quer durch Europa

Während des fünftägigen Seminars haben die Teilnehmer verschiedene Themen mit Spitzenbeamten des Europarates, des Europäischen Parlaments und mit Abgeordneten der Parlamentarischen Versammlung des Europarates besprochen. Darunter fielen unter anderem der Atomausstieg, Menschenrechte, die Türkei als ein potenzielles EU-Mitglied und viele andere.

Am internationalen Abend präsentierten dann alle Teilnehmer ihre Heimatländer, so dass letzten Endes jeder Teilnehmer eine große Reise quer durch Europa gemacht hatte. So konnte man sowohl den Wiener Walzer tanzen als auch moldauischen Wein kosten und schweizerische Süßigkeiten ausprobieren. Am Ende des Seminars waren sich alle einig, dass dieses Seminar eine Bereicherung für ihren weiteren Lebensweg war und die anderen Teilnehmer in der kurzen Zeit wie eine große Familie geworden waren. Dieser Eindruck findet sich auch in den Kommentaren der Teilnehmer wieder:

Jan-Hendrik Kuntze (Kolpingjugend Osnabrück, Deutschland): „Das Seminar hat mich ein ganzes Stück näher an Europa rangebracht. Vorher waren Strasbourg und Co. „die da oben“. Jetzt hat man einen Eindruck davon, wie die dort arbeiten und was für Aufgaben welches Gremium hat. Man hat verstanden, dass Europa notwendig ist und ein Schritt in die richtige Richtung ist, da es eine ganz wichtige Aufgabe erfüllt: Es erhält den Frieden auf dem Kontinent. Das heißt freilich nicht, dass alles gut läuft in Europa (auch das haben wir gelernt). Aber man begegnet sich nicht mehr mit Waffen, sondern in einer Diskussion. Beeindruckend fand ich auch, dass wir nicht nur etwas über Europa erfahren haben, sondern Europa auch ein Stück weit gelebt haben. Die Freundschaften und Bekanntschaften sind vielleicht wertvoller als all das, was je über Europa gesagt und gesprochen wurde und wird.“

Walter Buder (Bregenz, Österreich): „Das 33. Europaseminar des Europäischen Kolpingwerkes in Strasbourg hat einen guten und bleibenden Eindruck hinterlassen. Nicht nur die Stadt Strasbourg, die europäischen Institutionen, die Begegnungen mit den Leuten aus den einzelnen Institutionen und den Kolpingleuten aus West- und (besonders !) Osteuropa waren überaus interessant und spannend…“

Von Liubov Osatiuc

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