Anlässlich des 30. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen Deutschlands und Kasachstans fanden am Freitag politische Konsultationen zwischen beiden Seiten statt. Geleitet wurden die Gespräche von Matthias Lüttenberg, dem Beauftragten des Auswärtigen Amtes für die Zusammenarbeit mit den Ländern Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens, sowie dem stellvertretenden Außenminister der Republik Kasachstan Roman Vasilenko.

Der bilaterale Dialog, an dem auch die deutsche Botschafterin in Kasachstan Monika Iversen sowie Diplomaten und Branchenexperten aus beiden Ländern teilnahmen, verlief in einer freundlichen und konstruktiven Atmosphäre.

Neben der Erörterung einer Reihe von aktuelle Fragen der Zusammenarbeit dienten die Konsultationen auch als Gelegenheit für eine symbolische Bilanz der ersten drei Jahrzehnte diplomatischer Beziehungen. Positiv vermerkt wurden insbesondere der regelmäßige Besuchsaustausch auf höchster und hoher Ebene, wachsende Wirtschaftsindikatoren und die fruchtbare Zusammenarbeit im Rahmen der UNO, der OSZE und anderer internationaler Institutionen.

Mehr als 35 Abkommen zwischen Deutschland und Kasachstan in Kraft

Besonderes Augenmerk legten die Gesprächsteilnehmer auf die Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland im Lichte der Umsetzung demokratischer Reformen in Kasachstan und der Etablierung eines Dialogs auf zivilgesellschaftlicher Ebene beider Länder. Darüber hinaus versorgten kasachische Diplomaten die deutsche Seite im Rahmen der Konsultationen mit aktuellen Informationen zur Aufarbeitung der tragischen Januarereignisse und zur Umsetzung staatlicher Strategien zur sozioökonomischen Entwicklung unseres Landes.

Heute sind mehr als 35 Abkommen zwischen den beiden Ländern in Kraft, die unter anderem während der Besuche von Präsident Kassym-Schomart Tokajew in Deutschland im Dezember 2019 und Februar 2020 getroffen wurden. Die Parteien waren sich einig, dass der bestehende Rechtsrahmen alle notwendigen Bedingungen für eine verstärkte Zusammenarbeit in allen Bereichen der strategischen Partnerschaft schafft. Dazu tragen in vielerlei Hinsicht auch wirkungsvolle Institutionen der Wirtschaftsdiplomatie bei: der Regierungsarbeitskreis für die Arbeit mit deutschen Investoren, der Berliner Eurasische Klub und die Arbeitsgruppe beider Regierungen zu Handel und wirtschaftlicher Kooperation.

Anstieg des Handelsvolumens trotz Corona

Eine positive Dynamik wurde auch im Handelsbereich festgestellt: Deutschland ist einer der führenden Handelspartner Kasachstans, und Kasachstan der wichtigste Partner der deutschen Wirtschaft im zentralasiatischen Raum. Allein in den letzten 15 Jahren beliefen sich Direktinvestitionen aus Deutschland nach Kasachstan auf mehr als 5,3 Milliarden US-Dollar, von denen der Löwenanteil (etwa 80 Prozent) auf die qualitative Entwicklung von Landwirtschaft, grüner Energie, Gesundheitswesen, Transportlogistik und anderer Schwerpunktbereiche entlief.

Laut den neuesten Statistiken von deutscher Seite belief sich das Handelsvolumen für die ersten acht Monate des Vorjahres auf 3,4 Milliarden Euro, was vor dem Hintergrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie ein sehr beeindruckendes Wachstum von 25,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Besuch im Kasachisch-Deutschen Zentrum

Am Ende der Veranstaltung zeigten sich Roman Vasilenko und Michael Lüttenberg zufrieden mit der fortschreitenden Entwicklung der kasachisch-deutschen Zusammenarbeit und vereinbarten, die gemeinsame Arbeit im gesamten Spektrum der bilateralen Zusammenarbeit fortzusetzen.

Später besuchten Vertreter der deutschen Delegation zusammen mit den Mitarbeitern der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Nur-Sultan das Kasachisch-Deutsche Zentrum, wo sie die Aktivitäten der Stiftung „Wiedergeburt“ kennenlernten.

DAZ

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