Laut der stellvertretenden Gesundheitsministerin Ljasat Aktajewa steuert Kasachstan auf den Höhepunkt der Ansteckungszahlen im Land zu. Das sagte die Politikerin gestern während einer Pressekonferenz des zentralen Kommunikationszentrums

„Wir gehen über in die Peakphase der Erkrankungen. Das Niveau liegt bei sieben Fällen pro 100.000 Einwohner“, erklärte die stellvertretende Ministerin. Es beginne nun ein großangelegtes Screening von Mitarbeitern in lebenserhaltenden Berufen, die einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt seien. „Bis zum 20. April wird aktiv getestet“, so Aktajewa. Bis zum 15. April habe es landesweit bereits 70.000 Tests gegeben.

Ein Abflachen der Kurve gilt als eine Grundvoraussetzung für Lockerungen der Maßnahmen, die die Regierung gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergriffen hat. Noch vor einer Woche hatte Präsident Tokajew die Verlängerung des Ausnahmezustands bis Ende April damit begründet, dass ein Höhepunkt der Ansteckungen noch nicht in Sicht sei. Die Worte der stellvertretenden Gesundheitsministerin dürften daher bei vielen die Hoffnung auf einen Richtungswechsel wecken.

Kommission legt Liste mit Betrieben vor

Bereits am Montag hatte die von Regierungschef Askar Mamin geleitete Notstandskommission beschlossen, dass einige Betriebe in Nur-Sultan und Almaty ab 20. April wieder an die Arbeit gehen sollen. Am gestrigen Mittwoch legte die Kommission eine Liste der Unternehmen vor, für die der Beschluss gelten soll.

In Nur-Sultan sind das in vollem Umfang Indust und Notarskanzleien wieder Menschen an die Arbeit gehen. Lebensmittelgeschäfte, die auch Lieferservices beinhalten, dürfen demnach bis 22 Uhr arbeiten. In Almaty sollen die Lockerungen für Industrie-, Bau- und Straßenbaubetriebe sowie für große Baumärkte und Notarskanzleien gelten. Genannt wird auch ein Service Center für Geschäftskunden. Für die betroffenen Betriebe ordnete Regierungschef Mamin eine strenge Kontrolle über die Einhaltung der Hygienevorschriften sowie der Abstandsregeln am Arbeitsplatz an.

Ähnlich äußerte sich am Mittwoch auch Vizegesundheitsministerin Aktajewa zu medizinischen Einrichtungen. Deren Leiter seien verantwortlich dafür, das Personal mit ausreichend Schutzmaterial zu versorgen. Zudem seien die Kliniken angehalten, jeden Patienten als einen potentiellen Infektionsfall zu betrachten.

cstr.

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