Die Ölpreise notieren weiter deutlich unter ihren Hochs aus dem Jahr 2022. Um auf eine geringere Nachfrage aus China und höhere Lagerbestände in den Vereinigten Staaten zu reagieren, steuern einzelne Förderländer mit einer Angebotsverknappung gegen.

Kasachstan wird in Abstimmung mit einzelnen OPEC+-Mitgliedsländern eine zusätzliche freiwillige Reduzierung der Ölproduktion um 82.000 Barrel pro Tag bis zum zweiten Quartal 2024 verlängern. Das berichteten kasachische Medien am Sonntag unter Berufung auf das Energieministerium in Astana. Somit wird die Produktion in Kasachstan bis Ende Juni 2024 1,468 Millionen Barrel pro Tag betragen.

„Diese freiwillige Reduzierung erfolgt zusätzlich zu der freiwilligen Produktionsreduzierung von 78 Barrel pro Tag, die Kasachstan zuvor im April 2023 angekündigt hatte und die bis Ende Dezember 2024 andauern wird“, heißt es in der Mitteilung der Regierungsbehörde. „Um die Marktstabilität aufrechtzuerhalten, werden diese zusätzlichen Produktionsmengen künftig in Abhängigkeit von den Marktbedingungen schrittweise zurückkehren“, so das Ministerium weiter.

Auch Saudi-Arabien und Russland an Bord

Nach Angaben des Energieministeriums soll die zusätzliche freiwillige Reduzierung die Vorsichtsmaßnahmen der OPEC+-Länder verstärken, um die Stabilität und das Gleichgewicht der Ölmärkte aufrechtzuerhalten. Auch Saudi-Arabien, Russland und Kuwait kündigten an, sich an der Verlängerung der freiwilligen Kürzungen zu beteiligen. Saudi-Arabien werde seine freiwillige Kürzung der Rohölproduktion um eine Million Barrel pro Tag bis zum Ende des zweiten Quartals verlängern, teilte die staatliche Saudi Press Agency am Sonntag unter Berufung auf eine offizielle Quelle des Energieministeriums des Landes
mit.

Russland werde laut einem Bericht der russischen Staatsagentur Tass seine Produktion und seine Exportlieferungen bis Ende Juni um insgesamt 471.000 Barrel pro Tag reduzieren, sagte der russische Vizepremier Alexander Novak. Insgesamt belaufen sich die Förderkürzungen der einzelnen OPEC+-Mitglieder 2,2 Millionen Barrel pro Tag.

Ölpreise reagieren zum Wochenbeginn verhalten

Den Ölpreisen halfen die Ankündigungen der OPEC+-Mitglieder dagegen zunächst kaum. Sie zeigten sich nach Handelsbeginn am Montag nahezu unverändert. Marktbeobachter verwiesen darauf, dass die Aufrechterhaltung der Förderkürzungen zwar ein Zeichen des Zusammenhalts der Ländergruppe sei. Allerdings könne der Schritt auch so gewertet werden, dass die Nachfrageaussichten im zweiten Quartal weniger optimistisch sind, als die Gruppe im November letzten Jahres angenommen hatte.

Zuletzt hatte vor allem die chinesische Konjunktur nachhaltig geschwächelt. Die Volksrepublik gilt aber als einer der wichtigsten Nachfrager nach fossilen Energieträgern. In den Vereinigten Staaten, wo die Konjunktur seit längerem brummt, hatten dagegen robuste Lagerbestände auf den Preisen gelastet. Rückenwind kam dagegen von der politischen Seite.

So führen Israel und die mit Iran verbündete Hamas seit Monaten Krieg im Gazastreifen, während die ebenfalls mit Iran verbündeten Huthi-Rebellen vom Jemen aus immer wieder Angriffe auf Handelsschiffe unternahmen.

cstr.

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