Ronny Schaus lebt seit April 2008 in Almaty. Er wandert seit seinem 6. Lebensjahr – bislang in den deutschen Mittel- und Hochgebirgen sowie im tschechischen Riesengebirge. Jetzt besteigt er in seiner Freizeit die Gipfel des Trans-Ili-Alatau. In der DAZ stellt er die besten Wanderrouten rund um Almaty vor.

/Foto: Ronny Schaus/

Ausgangspunkt für die Wanderung ist die Bushaltestelle beim Medeo-Eisstadion. Links unterhalb der Haltestelle führt ein Weg zunächst ins Tal der Komissarowka, das auf kasachisch Kim-Asar heißt. Der Weg zweigt oberhalb eines Schaschlyk-Restaurants von der Hauptstraße ab. Man folgt dem Wanderweg entlang der Komissarowka und passiert dabei einen Schlagbaum, bei dem man am Wochenende eine „Nationalparkeintrittsgebühr“ zahlen muss. Mit etwas Verhandlungsgeschick kann man den Preis von 200 bis auf 50 Tenge drücken, ältere Menschen gehen sogar als „Pensionär“ durch. Am Ende der Straße stößt man auf zwei aus Holz gebaute Villen, zwischen denen man nach links in nördliche Richtung zum Komissarowka-Pass (Kim-Asar-Pass) auf 2.060 Meter wandert. Von diesem führt der Weg immer in Richtung Norden in das Tal der Butakowka. Dabei darf man sich nicht von den vielen Pfaden verwirren lassen. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom, in diesem Falle ins Tal der Butakowka. Jedoch sollte man sich dabei eher in nordöstliche Richtung orientieren, damit man nicht unterhalb des Dorfes Butakowka herauskommt. Im Tal angekommen, verläuft die Route weiter entlang der Butakowka in Richtung Butakowka-Pass im Osten, bis ein kleiner Pfad nach links in nördliche Richtung zu einer kleinen Hütte in ein Seitental abzweigt. Der Wasserfall ist ausgeschildert, von hier aus sind es noch circa 15 Minuten Kraxelei, bis man das Ziel der Wanderung zwischen zwei turmähnlichen Felsmassiven erreicht hat. In den Sommermonaten werden die zahlreichen Himbeersträucher links und rechts des Weges zu einer kleinen kulinarischen sowie vitaminreichen Abwechslung zur Wanderstulle. Wer ein wenig abgehärtet ist, und das kühle Nass nicht scheut, der wird an heißen Tagen voll auf seine Kosten kommen und sich unter dem aus 15 Metern herabstürzenden Wasser abkühlen können. Beim Rückweg hat man die Wahl, ob man bis zum Dorf Butakowka wandert und von dort aus mit dem Bus 134 oder einem Taxi zurück in die Stadt fährt oder aber wieder über den Komissarowka-Pass zurück nach Medeo wandert.

Verkehrsmittel

Mit dem Bus Nummer 6 von Haltestelle Hotel Kasachstan bis Endhaltestelle Medeo für 75 Tenge. Wer etwas schneller und bequemer fahren möchte, kann sich auch ein Taxi nehmen. Die Preise beginnen bei 800 Tenge pro Taxi. Mit dem privaten PKW kann man neben dem Eisstadion parken. Je nach Wahl des Rückweges kann man ab dem Dorf Butakowka mit dem Bus 134 für 50 Tenge oder mit dem Taxi für 300 bis 600 Tenge in die Stadt zurückfahren.

Besonderheiten

Im Butakowka-Tal befindet sich der gleichnamige Wasserfall. Dieser ist mit seinen 15 Metern einer der höchsten der näheren Umgebung Almatys. Das Tal ist gesäumt von einer Vielzahl wilder Apfelbäume, die im September gelb-rot-orange leuchten wie ein Feuer. Die Bäume hängen voller gut schmeckender Äpfel, die nur darauf warten, dass man sie pflückt. Auch im Winter entfaltet das Butakowka-Tal mit seinem Wasserfall seinen besonderen Reiz, wenn das Wasser zu Eis gefroren ist und märchenhafte Formen an der Felswand bildet.

Bergwanderer-ABC: Alpines Notsignal

Der Notruf besteht aus sechs Signalen in einer Minute (jeweils Signal und 12 Sekunden Pause) und einer Minute Pause. Der Retter oder der, der die Bergwacht verständigt, antwortet mit drei Signalen in einer Minute (jeweils Signal und 30 Sekunden Pause) und einer Minute Pause. Die Signale können optisch (Stirnlampe, Spiegel, etc.) oder akustisch (Pfeifen, Schreien, Kochgeschirr zusammenschlagen, etc.) erzeugt werden.

Auf einen Blick: Butakowka-Wasserfall (ca. 1.800 Ìåter)
Dauer: ca. 4 Std. ì 2 Std. î 2 Std.
Schwierigkeit: leicht
Ausgangspunkt:
Bushaltestelle Eisstadion Medeo (1.609 m)
Zielpunkt:
Bushaltestelle Eisstadion Medeo (1.609 m)
Höhenunterschied:
1.200 Meter ì .600 Meter î .600 Meter
Länge: ca. 8 km
Wanderzeitraum: Anfang April bis Ende Oktober (die Strecke ist jedoch sehr leicht und deshalb auch im Winter begehbar)

19/09/08

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