In der Galerie für bildende Künste Taschkent hatten die Besuchter die Möglichkeit, einen Einblick in Projekte zeitgenössischer Architektur zu bekommen, die Lebensbedingungen verbessern, gleichzeitig aber auch Ressourcen schonen. Unter den Besuchern war auch der stadtbekannte Architekt Rafael Chairutdinow.

Der Bau und anschließende Betrieb von großen Gebäuden kostet nicht nur viel Geld, sondern auch Energie– und Umweltressourcen. Wie können Architekten und Ingenieure Gebäude entwerfen, die sich besser in die Umwelt integrieren lassen und die Natur weniger belasten? Wie können Energie und Baustoffe effizient eingespart werden? Auf den ersten Blick scheinen diese Fragen sich möglicherweise zu widersprechen. Hinter ihnen steckt allerdings mehr als nur Bewusstsein für Nachhaltigkeit, nämlich deren praktische Anwendung auf dem Gebiet der Architektur. Das Stuttgarter Architektenbüro Behnisch hat dies mit seiner Zusammenarbeit mit der Klimaenergiefirma TransSolar ClimateEngineering bewiesen und einen Weg für nachhaltiges und klimaeffizientes Bauen gefunden.

Der Teufelskreis der Energieverschwendung

Zweifellos wirken die Ausbeuter und Energiebenutzer selbst auf die Umwelt. Sie wollen ideale Bedingungen schaffen, doch sie bemerken dabei nicht, dass sie die Naturgesetze ignorieren. Zum Beispiel sind viele Menschen bereits mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Die Durchschnittstemperatur ist bereits gestiegen. Also greifen viele Menschen gerne auf Elektrogeräte zurück, um beispielsweise die Raumtemperatur zu regulieren. Umgekehrt muss oftmals im Winter viel geheizt werden, weil die Energie entweicht. Also wird viel Energie verbraucht, was wiederum den Ausstoß an klimaschädlichen Stoffen erhöht.

Im Gewand der Nachhaltigkeit

Es ist nicht so einfach, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Denn wer einmal das Hemd falsch zugeknöpft hat, der muss es auch wieder neu anziehen. Das Architektenbüro und die Klimaenergiefirma TransSolar ClimateEngineering haben es geschafft, sich das Gewand des nachhaltigen und ressourcensparenden Bauens neu anzuziehen. Mit der Ausstellung „Ökologie.Design.Synergie“ stellten sie bis Mitte April ihre Ökologie-Architekturprojekte in der Galerie für bildende Künste Taschkent vor. Diese Veranstaltung wurde vom Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa) zusammen mit dem Goethe-Institut Taschkent organisiert.

Der besondere Blick der Stuttgarter Architekten

In zwei großen Sälen der Galerie konnten die Besucher die verschiedenen Projekte der Behnisch-Architekten aus den vergangenen 20 Jahren entdecken. Zu sehen gab es Pläne, Schaubilder, Fotos, Modelle und Schemen. Die Ausstellung ermöglichte es, jede Etappe des schöpferischen Prozesses der Architekten und Designer anzusehen und den besonderen Blick der Projektverfasser auf die Ökoarchitektur kennenzulernen. Es sollte darum gehen, das Publikum in Taschkent für die Wechselbeziehung von Architektur und Ökologie zu sensibilisieren.

Nachhaltiges Bauen ist aktuell in Usbekistan

Unter den Besuchern waren Rafael Achatowitsch Chairutdinow und seine Frau Ferusa. Chairutdinow ist in Taschkent als Architekt der sowjetischen Moderne bekannt und gehört zu den Architekten der Ausstellungshalle der usbekischen Künstlerunion, die 1974 in Taschkent errichtet wurde. Er und seine Frau Ferusa sind begeistert von der Ausstellung: „Wir haben erfahren, dass die moderne Art der Architektur noch besseren Komfort für die Menschen leistet und gleichzeitig die Verminderung der Umweltverschmutzung fördert. Mithilfe von Schaubildern wurde dargestellt, wie man das natürliche Licht richtig nutzt, um Räume nachhaltig zu heizen und wie man für eine Isolierung und Belüftung sorgt. Freut mich, dass man darauf ernste und globale Rücksicht nimmt. Ich hoffe, dass in der Zukunft auch hier in Usbekistan die Häuser und andere Anlagen nach solchen neuen Methoden gebaut werden”, so Chairutdinow.

Anhand der gemeinsamen Arbeit der Architekten und Designer ist also der Zusammenhang zwischen der menschlich geschaffenen und natürlichen Umgebung zu begreifen. Die Ausstellung „Ökologie.Design.Synergie“ macht darauf aufmerksam, wie viel die Menschen bereits von der Natur genommen haben, dass Naturschätze nicht unbegrenzt vorhanden sind und dass sie bewusst und effizient genutzt werden müssen.

Von Madinabonu Karimova

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