Der Verdacht auf Vogelgrippe bei drei auf der deutschen Ostseeinsel Rügen entdeckten toten Vögeln hat sich bestätigt. Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit (FLI) auf der Insel Riems, Thomas Mettenleiter, sagte, bei zwei toten Schwänen sei das Virus H5N1 bei Schnelltests des Instituts nachgewiesen worden. Rund um die Fundstelle wurde nach Angaben der Agrarministerien in Berlin und Schwerin eine Schutzzone von drei Kilometern und eine Überwachungszone von zehn Kilometern eingerichtet. Zudem wurde das Virus nach Angaben des Landratsamts Bergen auf Rügen bei einem verendeten Habicht entdeckt. Die Sorge, dass sich die Vogelgrippe auch in Deutschland weiter ausbreiten könnte, beschäftigt die Kommentatoren der deutschen Tagespresse.

PFORZHEIMER ZEITUNG

„Willkommen in der Realität des globalen Dorfs! Wer wirklich noch daran geglaubt hat, dass sich ein aggressives Virus von Landesgrenzen aufhalten lassen würde, ist nun endgültig eines Besseren belehrt worden. Ohne den Wert der getroffenen Vorsichtsmaßnahmen schmälern zu wollen – dass uns die Vogelgrippe irgendwann erreichen würde, war klar und nur eine Frage der Zeit. Erschrecken braucht sich deshalb aber niemand. Ganz im Gegenteil. Die Losung der Stunde lautet: Ruhe bewahren!“

FRANKFURTER NEUE PRESSE

„Zwar mahnen die Politiker zu Recht, angesichts der ersten Fälle in Deutschland nicht in Panik zu verfallen. Dennoch sind die toten Schwäne auf Rügen beunruhigend. Vor allem deshalb, weil selbst Experten sich nicht erklären können, auf welchem Wege sich die Tiere – die keine Zugvögel sind – angesteckt haben.”

BERLINER MORGENPOST

„Der erste Fall von Vogelgrippe hat sich lange angekündigt; unaufhaltsam war die Seuche näher gerückt und hat zuletzt erschreckend an Tempo zugelegt. Als Krisenmanager steht Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) nun vor der schwierigen Aufgabe, Panik in der Bevölkerung zu vermeiden, ohne den Ernst der Lage herunterzuspielen.“

HESSISCHE/NIEDERSÄCHSISCHE ALLGEMEINE (Kassel)

„Die … Stallpflicht ist konsequent, auch wenn sie ein Anstecken der Tiere nicht völlig verhindern kann. Wichtig bleibt auch, die Routen der Zugvögel zu beobachten und nach Impfstoffen zu forschen. Vergessen werden darf nicht, dass die Vogelgrippe eine Tierseuche ist, die den Menschen bei entsprechender Vorsicht nicht bedroht. Es gibt keinen Grund zur Panik. Zum Leichtsinn aber auch nicht.”

BADISCHE ZEITUNG (Freiburg)

„Gleichwohl wäre allen – dem nationalen Krisenstab wie den Bürgern – wohler zumute, wenn feststünde, wie sich die toten Schwäne angesteckt haben. Bis die Wissenschaft das weiß, bleibt nur, Panik zu vermeiden und jede Vorsorge zu treffen, die nach heutigem Wissensstand angebracht ist.“

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