Eine aktuelle Ausstellung widmet sich kriegerischen Konflikten auf künstlerische Weise.

Am vergangenen Wochenende fand in Almaty die Eröffnung der Kunst-Wanderausstellung „Nebel des Krieges“ statt. Organisiert wird diese vom Goethe-Institut Kasachstan mit Unterstützung des Kunstraums Dom36. Kurator der Ausstellung ist Alfons Hug, ein deutscher Kunstkritiker, Ausstellungsmacher und Direktor des Goethe-Zentrums in Baku. Die Ausstellung zeigt Fotografien, Gemälde und andere künstlerische Methoden, die nicht nur unterschiedliche Konflikte der postsowjetischen Länder behandeln, sondern auch gesellschaftliche Themen im Allgemeinen. Zahlreiche Menschen, darunter auch viele Künstler, ergriffen am Samstagabend die Gelegenheit, eine der ersten Besucher der Exposition zu sein.

„Wir wollten keine journalistische oder dokumentarische Ausstellung erschaffen, da es objektive Sichtweisen zu diesen Themen im Fernsehen oder den sozialen Netzwerken zu Genüge gibt. Und eine subjektive Sichtweise ist nur durch Visual Arts möglich“, teilte Alfons Hug mit.

Werke von internationalen und heimischen Künstlern

Die Kunstausstellung wurde auf Initiative der Goethe-Institute der postsowjetischen Länder geschaffen und erstmals im Dezember letzten Jahres der Allgemeinheit in Baku präsentiert. Anschließend konnten sich die Menschen in Tiflis, Georgien den „Nebel des Krieges“ ansehen. Neben den stetigen Künstlern aus der Ukraine, Deutschland, Norwegen, Nigeria und Aserbaidschan fügen sich der Ausstellung auch Exponate von heimischen Künstlern aus dem jeweiligen Land, in dem die Ausstellung gerade stattfindet, zu.

Beispielsweise beeindruckt die kasachische Künstlerin Saule Suleimenowa bei der Ausstellung mit ihrem Bild aus Plastiktüten, welches ein berühmtes Foto der Januarunruhen 2022 in Almaty darstellt. Ein anderes Beispiel des subjektiven Zugangs zur Thematik zeigt der Berliner Künstler Frank Thiel mit einer Fotocollage von Soldaten in Uniformen, und stellt dabei den Individualismus der Menschen in einer solchen Situation in Frage. Aber auch Videopräsentationen und Fotoserien stellen aktuelle und bereits vergangene Konflikte im Weltgeschehen dar.

Ein Beitrag zur Beseitigung von Ungewissheiten

Am Sonntagmorgen fand in denselben Räumlichkeiten eine Diskussionsrunde mit Kurator Alfons Hug und den Künstlern statt. Dem Auditorium wurde die Möglichkeit geboten, nähere Informationen zu den Hintergründen der Exponate sowie zu den Gedankengängen der Künstler zu erfahren und selbst Fragen zu stellen. „Die Idee hinter dem Titel der Ausstellung ist es, ein wenig ‚Sichtbares‘ in den Nebel von Kriegen zu bringen in der Hoffnung, dass er sich lichten möge, und die Ungewissheit, wie die Konflikte ihren Lauf nehmen werden, ein wenig schwindet“, so der Kurator.

Die Wanderausstellung kann noch bis zum 21. April im Dom36 (Baribayev Str. 36) kostenfrei besichtigt werden.

Annabel Rosin

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