Extreme Spannung, realitätsnah und ein sympathischer Autor – Steffen Bärtl. Die Welt sieht sich wieder einmal einem atomaren Konflikt gegenüber. Was mit Fukushima in Japan geschah, sollte eigentlich die Gefahrensituation, in der wir uns befinden, mehr als deutlich vor Augen halten. Und doch gibt es Länder, wie den Iran, die ihr Atomprogramm ausbauen und somit das Feuer der Angst weiter schüren.

Ein heikles Thema, dass die ganze Welt betrifft und selbst Roman-Autoren zu fiktiven Theorien und Schlussfolgerungen verleiten lässt. Einer dieser Autoren ist Steffen Bärtl aus Torgau /Sachsen.

Mit seinen bisher drei veröffentlichten Politthrillern, die bislang gute bis sehr gute Bewertungen erhalten haben, brilliert Steffen Bärtl durch seinen schonungslosen Schreibstil und die Darstellung der fiktiven Geschehnisse, die sich allesamt auf der Grundlage von Realität ereigneten. Er nutzt tägliche Nachrichten, filmische Dokumentationen, um Schreckensmeldungen, die die Welt bewegen, um sie in einen spannenden Roman einzubauen. Dabei verwebt er gekonnt einen sehr spannenden und fiktiven Plot um die realitätsnahe Geschichte.

Sicherlich ist es schwer für einen Leser, den geeigneten Lesestoff zu finden, wenn man bedenkt, dass der Leser sich viel lieber in eine Welt ohne Gewalt vertieft. Die so genannte „heile Welt“ ist nach wie vor der Zufluchtsort vieler Leser.

Steffen Bärtl versucht wie sein Hauptprotagonist André Hartmann, der alle drei Romane durchwandert, dem Leser auf diplomatische Weise einen Mittelweg vorzugeben, so dass Männer wie auch Frauen seine Polit-Thriller lesen können. Mit Hartmann, den er durch Menschlichkeit und Gefühle glaubhaft am Leben erhält, konstruiert er eine fiktive Person, die das Chaos der Welt zu verstehen versucht und dementsprechend auf seine eigene Weise reagiert – mit Verständnis, Mitgefühl und der Hilfe, einen diplomatischen Lösungsweg zu finden.

Meine Recherche hat ergeben, dass Steffen Bärtl bereits ein größeres Buch-Projekt erarbeitet, welches sich über mehrere Teile erstreckt. Worum es genau geht, sagt Ihnen der Autor selbst. Wieder einmal stand er für die vielen neugierigen Leser Rede und Antwort.

————- interview ————-

DAZ: Sehr geehrter Herr Bärtl, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview genommen haben. Ihr letzter Roman „Der Keim der Furcht“ lässt Ihren Protagonisten André Hartmann auf afrikanischem Boden agieren, während die beiden ersten Teile „Das Geheimnis der Osiris“ (2009) und „Der Sturm des Orients“ (2010) jeweils in Europa und den USA spielen. Warum wechseln Sie stets den Hauptschauplatz Ihrer Romane? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, die Handlungen auf einen Kontinent zu beschränken?

Steffen Bärtl: Ich danke Ihnen, Frau Osatiuc, dass Sie mir die Gelegenheit bieten, die Fragen, die sicherlich auch die Leser interessieren, zu beantworten.

Am Anfang, als ich am ersten André Hartmann-Roman „Das Geheimnis der Osiris“ schrieb, hatte ich noch den Gedanken, alles in Washington D.C. spielen zu lassen, da dort die Machtzentrale der USA liegt und die knisternde Gefahr von Intrigen, Korruption und wirtschaftlichen Machenschaften zu spüren ist. Doch dann wurde mir schnell klar, dass, sollte ich einen Folgeroman schreiben, der Schauwert der Stadt bereits nachlassen würde. Deshalb kam ich zu dem Entschluss, mich für „Der Sturm des Orients“ auf ein neues Terrain zu begeben. Mein Protagonist sollte nicht nur an einem Ort „versauern“, vielmehr wollte ich dem Leser durch die Wechsel der Schauplätze aufzeigen, dass ein Botschafter/Politiker viel reist, um kleine und große Konflikte zu lösen, um Entscheidungen bei Gesprächen im Ausland zu treffen, sich beide Seiten der Medaille ansieht und sich nicht festlegt.

Im dritten Roman gingen sie die Themen um Menschenrechte, Konfliktlösungen, Kindersoldaten und Hungernot an. Sind dies alles Themen, die Sie auch selber beschäftigen?

Leider muss ich gestehen, dass die Thematiken bei den Romanen „Osiris“ und „Orient“ sich nur auf fiktive Handlungen beschränken. Sie wurden erst interessanter, als sich die Realität sehr stark der Fiktion annäherte. Selbst die Handlungsorte bei „Orient“, Paris und Athen waren letztendlich identisch. Mit „Der Keim der Furcht“ wollte ich nicht nur Hartmann die Realität in Afrika spüren lassen, es war vor allem das Ziel, das ganze Ausmaß in Somalia und Äthiopien zu verstehen. Bei den Recherchen musste selbst ich mit dem Kopf schütteln, als ich erfahren hatte, wie ein Flüchtlingslager, dass einem Arbeitslager aus dem 18. Jahrhundert gleicht, tausende Menschen fasst und dort die beständige Gefahr von Cholera und anderen ansteckenden Krankheiten wie Pest besteht. Dass Grundnahrungsmittel so gut wie nicht vorhanden sind und Flüchtlingsströme aus Somalia nicht abreißen. Die Angst treibt die Menschen aus ihrer gewohnten Umgebung heraus, getrennt von Familienmitgliedern, in eine ungewisse Zukunft. Und dennoch kann man die Menschen in Afrika nur bewundern und respektieren. Sie geben ihre Hoffnung niemals auf und kämpfen – nicht nur für sich selbst. Sie kämpfen für das Leben, für den Nachbarn, für die Kinder.

Im Grunde genommen beschäftigen mich die Themen, wobei jedoch das Interesse stärker wird, je mehr ich das jeweilige Thema in den Roman einarbeite.

Wie bereits erwähnt, arbeiten Sie an einer neuen Roman-Reihe. Können Sie mir und den Lesern mehr darüber erzählen, was nicht auf Ihrer Autorenhomepage steht?

Sehr gern. Die Reihe wird „Countdown – bis zur letzten Sekunde“ heißen. Die Reihe ist lediglich nur das vierte politische Abenteuer von André Hartmann. Aufgrund der Komplexität der Handlung und Nebenhandlungsstränge, entschloss ich mich, dies in mehreren Teilen zu schreiben. Das Hauptthema, das sich durch alle Teile ziehen wird, ist das „iranische Atomwaffenprogramm“, der Konflikt zwischen Iran und Israel, somit auch der VEVAK (iranischer Geheimdienst) und dem MOSSAD. Kontinuierlich agieren die fiktiven Protagonisten, Hartmann, David Ross und Ken Turner um die Gefahr eines aufkommenden Krieges zwischen Israel und Iran zu verhindern. Vor allem soll die Gefahr der Fertigstellung einer Atomrakete vereitelt werden.

Der Stoff verspricht ja viel Spannung. Würden Sie uns ein paar Einzelheiten verraten?

Wie gesagt, die Reihe wird in mehrere Teile aufgegliedert, wobei der erste Teil, „Das Berlin-Attentat“ bereits fertig ist, der zweite Teil, „Die Moskau-Intrige“, sich im Schreibstatus befindet und beim dritten Teil, „Das Wien-Komplott“, bereits der Plot steht.“

Vielen Dank für das Gespräch!

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