Das Friedensstiftende Projekt der Robert-Bosch-Stiftung ermuntert junge Menschen aus dem Ferghanatal dazu, die Generationen ihrer Eltern und Großeltern als Zeitzeugen blutiger Konflikte in der Region zu befragen. Diesmal der Einblick in die Familiengeschichte der Studentin Schhiidegul Alimbek Kysy (Foto).

Es ist immer schön, eine große Familie zu haben. Besonders, wenn man einen Streit oder ein Missverständnis mit seiner Schwester oder seiner Mutter hat. Dann kann man ruhig zu seinen Großeltern laufen, denn “sie erlauben alles, was die Eltern verbieten, verwöhnen und verzeihen. Sie sind die liebsten Menschen auf der Welt”, sagt Schiidegul.

Schiidegul hat eine große Familie und wohnt im Dorf Basar-Korgon bei Dschalalabad (Kirgisistan). Zurzeit studiert sie an der Fakultät für Philologie in Dschalalabad. Seit ihrem 20. Lebensjahr arbeitet sie parallel als Assistentin der Geschäftsführung in einer Nichtregierungsorganisation, die sich mit Agrarthemen beschäftigt. Es ist ein wichtiger Posten. Aber sie redet nicht gern darüber, denn sie steht nicht gern im Vordergrund.

Wenn das Gespräch auf ihre Großeltern kommt, leuchten ihre Augen. Sie lächelt und es scheint, als ob sie unvergessliche Erinnerungen mit ihnen verbindet. Sie sagt, dass es bei den Grosseltern immer schön war: “Ich bin die einzige Enkeltochter, Opi hat mir immer verschiedene Märchen vorgelesen, und Omi hat mir das Nähen beigebracht. Ich hatte endlose Fragen an sie”.

Es ist sehr typisch, dass eine kirgisische Großmutter eine Nähmaschine hat und ihr Wissen an die Enkelinnen weitergibt.

“Wegen der Arbeit und des Studiums kann ich meine Grosseltern jetzt nicht oft besuchen. Wenn ich Freizeit habe, fahre ich sofort zu ihnen“, sagt Schiidegul.

Bittet man sie, ihren Stammbaum zu malen, umrahmt sie jedes Familienmitglied mit einem roten Herzchen. Es scheint, dass sie zu ihrer Familie eine sehr enge Beziehung hat und die Familie einen grossen Einfluss auf sie hat: “Alles, was ich jetzt habe, ist das Ergebnis der Erziehung und Unterstützung meiner Eltern. Alle Pläne oder Probleme, die ich habe, berate ich mit meinen Eltern. Danach enscheide ich mich”

Schiidegul ist ein sehr aufgeschlossenes und ehrgeiziges Mädchen. In diesem Sommer fliegt sie nach Deutschland zu einer DAAD-Sommerschule. Sie hat ihre Eltern schon überzeugt, damit sie sie unterstüzen. In der Zukunft will sie auch eine große Familie haben, wie sie jetzt eine hat.

Nargisa Taschijewa (23) Kirgisistan (Osch) und Nargisa Schakyrali Kysy (19), Kirgisistan (Dschalalabat)

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