Eine junge FSJ-lerin unterstützt aktuell das Deutschlernen in Almaty. In der DAZ schildert sie ihre Erlebnisse – von Erfahrungen mit Gastfreundschaft über die Eigenarten der kasachischen Küche bis hin zu anstrengenden Bergtouren und tollen Panorama-Aussichten.

Mein Name ist Lynn Wessels, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Oldenburg in Deutschland. Dort habe ich in diesem Jahr mein Abitur abgeschlossen und mich zu einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im Ausland entschieden. Jetzt bin ich für ein halbes Jahr hier in Almaty, als Kulturweit-Freiwillige. Mein Arbeitsbereich ist der Deutschunterricht am Gymnasium Nr. 18, wo ich den Deutschunterricht unterstütze und auch Projekte mit den Kindern durchführen kann. Ich bin jetzt seit zwei Wochen hier und möchte gern über meine ersten Eindrücke schreiben.

Die Menschen sind sehr gastfreundlich. Meine Gastfamilie, in der ich lebe, hat mich sehr nett empfangen, und ich fühle mich auch sehr wohl bei ihnen. In der Schule wurde ich auch sehr nett aufgenommen, und auch die Schülerinnen und Schüler sind sehr offen und sprechen einen an. Man merkt einfach, dass sie Lust haben, Deutsch zu sprechen. Das gilt auch für die Menschen auf der Straße. Ich wurde jetzt schon mehrfach in meiner Muttersprache angesprochen, als sie bemerkten, dass ich Deutsch spreche.

Kulinarische Exotik

Ein Unterschied zu Deutschland ist das Schulsystem insgesamt. Für mich war es sehr seltsam, als ich von den zwei Dienstzeiten gehört habe, weil in Deutschland alle Kinder am Morgen zur Schule gehen. Auch anders ist, dass die Lehrer feste Räume haben und die Schüler zwischen diesen wechseln. Dies müssen sie in ihren kurzen Pausen machen. In Deutschland haben wir immer Doppelstunden und dann 20 Minuten Pause. Hier haben sie teilweise fünf oder zehn Minuten nach jeder Einzelstunde. Außerdem tragen die Schülerinnen und Schüler eine Schuluniform, was in Deutschland nicht der Fall ist.

Ebenfalls anders ist das Essen. Hier wird viel mehr Fleisch gegessen. Das ist im Vergleich zu Deutschland doch ein spürbarer Unterschied, da hier durchaus sehr wenige vegetarische und vegane Alternativen existieren. Laut meiner Auffassung essen hier auch so gut wie alle Menschen Fleisch. Sehr speziell sind in meinen Augen auch die typischen kasachischen Speisen. Bisher habe ich nur Kurt und Tan probiert und fand beides sehr interessant, allerdings war beides leider nicht mein Geschmack. Hingegen empfinde ich es hier als sehr angenehm, dass man Tee traditionell aus Schüsseln trinkt, da der Tee dadurch viel schneller abkühlt.

Etwas, woran ich mich noch gewöhnen muss, ist, dass die Busse hier ohne Plan fahren und auch viel länger brauchen, als vorhergesagt wird. Die Busse sind jedoch trotzdem sehr vorteilhaft, da es hier ein gutes Verkehrsnetz gibt und sie auch sehr günstig sind.

Unterwegs in den Bergen

Ein Teil meines FSJ besteht darin, dass ich einen Sprachkurs belege. Daher habe ich mich entschieden, Russisch zu lernen. Gerade ist die Sprache noch sehr ungewohnt für mich und in meinen Augen auch ziemlich schwer. Ich bin daher gespannt, wie viel Russisch ich im Februar verstehen werde.

Ein Highlight war bisher der Ausflug in die Berge, den ich mit meiner Gastschwester gemacht habe, da ich als Norddeutsche Berge nicht wirklich kenne. Für mich war das ziemlich anstrengend, besonders die Treppe der Gesundheit. Aber für die Aussicht haben sich die Anstrengungen gelohnt.

Ich bin sehr gespannt, welche Erfahrungen ich in den kommenden Monaten sammeln werde und wie viele nette Menschen ich noch treffen werde.

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