Nicht zum ersten Mal führte es die britische Filmemacherin und Regisseurin Ruth Maclennan nach Kasachstan. Bereits 2006 hatte sie zwei Filme in Astana und im Scharyn-Canyon gedreht. Jetzt ist ein neues Projekt geplant, welches sie mit ihrem Team Anfang Juni – nur einen Tag vor Beginn der Dreharbeiten – im British Council in Almaty vorstellte.

/Bild: Christine Karmann. ‚Ruth Maclennan konnte für ihr neues Filmprojekt neben dem schottischen Schauspieler George Drennan auch die einheimische Darstellerin Saule Sulejmeinowa gewinnen (v.l.n.r.)’/

Als die britische Filmemacherin Ruth Maclennan das erste Mal die kasachische Steppe und Wüste sah, kam es ihr so vor, als hätte sie diese schon einmal gesehen. Die Ähnlichkeit mit der Landschaft amerikanischer Western-Filme hatte sie gereizt, einen weiteren Film in der Umgebung Almatys zu drehen. „Was mich besonders interessiert, ist, einen Film darüber zu machen, was verschiedene Menschen sehen, wenn sie auf die Wüste blicken und was sie in diese Landschaft hineinprojizieren.“

Auf die eindringlichen Fragen der anwesenden Journalisten, was die genaue Handlung des Filmes sei, bleibt Ruth Maclennan hart. Über den Plot des Films wollte sie nicht zu viel verraten. „Ich möchte ungern über den Film sprechen, bevor die eigentlichen Dreharbeiten begonnen haben. Aber ich weiß, worum es gehen soll. Es gibt ein Skript“, erklärt sie augenzwinkernd.

Archäologin trifft Ökologen

Sie verriet jedoch soviel: In dem neuen Film geht es um die Begegnung zweier Menschen, die offensichtlich viel gemeinsam haben, zwischen denen jedoch Welten liegen. Sie, eine kasachische Archäologin, die sich vor allem für neuere Geschichte und ihre eigene Familienhistorie interessiert, trifft ihn, einen schottischen Ökologen, der sich für Ereignisse interessiert, die Jahrmillionen zurückliegen.

Welchem Genre der Film angehört? „Es ist keine Liebesgeschichte.“, beharrt die Regisseurin. Der Film wird sich wohl irgendwo zwischen allen Genres wiederfinden – ein wenig Landschaftsfilm, ein bisschen Fiktion und ganz viel Kunstfilm.

Künstlerischer Austausch vor Ort

Erstes Filmmaterial wird bereits am 18. Juni, im Rahmen eines vom British Council organisierten Seminars, zu sehen sein. In diesem Seminar geht es vor allem um die zeitgenössische Filmkunst in Kasachstan. Es soll ein Austausch, eine Diskussion zwischen der Filmemacherin und ihrer Crew mit kasachstanischen Journalisten, Filmemachern und Studenten sein. Die Zusammenarbeit mit kasachischen Künstlern war für Maclennen bereits in früheren Projekten wichtig, wie bspw. bei dem 2006 stattgefundenen Central Asia Projekt, und eine große Inspiration für ihre eigenen Arbeit. Von der hiesigen Filmkunst zeigt sich Maclennan angetan. Sie erklärte, bereits einige wunderbare Kunstfilme und Mainstream-Filme gesehen zu haben – zuletzt den kasachischen Film „Tulpan“.

Der vollendete Film, dessen Titel bisher noch nicht feststeht, soll dann in verschiedenen Galerien Großbritanniens gezeigt werden. Unter anderem in Southhampton, Wales und Schottland – und vielleicht auch in Almaty. Die Projektmanagerin des British Council, Maya Zedelashvili, ist der Überzeugung: „Es ist sicherlich auch für die Menschen hier interessant, zu erfahren, wie ein Film von einer britischen Filmemacherin in und über Kasachstan realisiert wird.“

Von Antje Pfeifer

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