Bei einer so hochideologischen Frage wie der nach einer gesetzlichen Frauenquote treffen neben verschiedenen Weltanschauungen auch unterschiedliche Wege, Probleme zu lösen, aufeinander. Dass ein Frauenanteil von gerade einmal drei Prozent in den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen ein Problem darstellt, dürfte keiner ernsthaft anzweifeln.

Doch wie lässt sich dieser Anteil vergrößern? Natürlich könnte man an der Basis ansetzen – jungen Frauen Mut zusprechen, Selbstbewusstsein vermitteln, vermeintliche Männerberufe „schmackhaft“ machen. Doch dieser Ansatz wäre noch viel idealistischer als Familienministerin Kristina Schröders Idee einer Flexi-Quote. Eine Erhöhung des Frauenanteils in den Führungsetagen kann durch eine gesetzliche Vorschrift viel schneller und zuverlässiger erreicht werden, als mit individuellem Persönlichkeitstuning oder liberalistisch-utopistischen Forderungen nach unternehmerischer Selbstverpflichtung.

Man könnte sagen, die FDP hat mit ihrer Ablehnung jeglicher Geschlechter-Quotenregelungen einen Schritt übersprungen. Es zählen eben noch nicht Qualifikation und Leistung. Zu viele kompetente Frauen sind in Positionen beschäftigt, die ihrer Ausbildung nicht gerecht werden. Viele von ihnen würden gerne bessere Stellen besetzen, doch diese sind ihnen gegenüber aufgrund ihres Geschlechts geschlossen. Es lässt sich darüber streiten, ob ausgerechnet Aufsichtsrats-Mandate vermehrt an Frauen vergeben werden sollen – Prestigeposten, die mit der täglichen Unternehmensführung meist wenig zu tun haben. Auch über den tatsächlichen Frauenanteil lässt sich noch diskutieren (er sollte zunächst nicht zu hoch sein, um allzu krasse Veränderungen in der Sozialstruktur der Unternehmen zu vermeiden). Doch die Politik muss endlich etwas tun, die Wirtschaft hat schon viel zu lange nichts getan.

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– Ich bin für die Frauenquote – nur per Gesetz lässt sich etwas ändern: 11 Stimmen

Die 43 Kontra-Stimmen setzen sich wie folgt zusammen:
– Ich bin gegen ein Gesetz – die Persönlichkeit und nicht Geschlecht sollen zählen:
28 Stimmen
– Ich bin gegen das Gesetz – lediglich die Qualifikation sollte zählen: 10 Stimmen
– Ich bin gegen eine Quote! Anonyme Bewerbungen ohne solche Angaben sind
richtig: 5 Stimmen

Drei User hatten für mehrere Optionen gestimmt, deshalb die Differenz zwischen Stimmen und Usern.

Siehe auch: www.facebook.com/deutsche.allgemeine.zeitung.

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