In Kasachstans Hauptstadt hat am Montag eine internationale Industrieausstellung geöffnet. Aus dem Anlass begrüßte Tokajew drei Regierungschefs aus Mitgliedstaaten des Bündnisses und forderte dabei eine Vertiefung der wirtschaftlichen Integration.

Bei einem Treffen mit Vertretern von Mitgliedstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion hat Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew das Bekenntnis seines Landes zu dem Bündnis unterstrichen. Kasachstan engagiere sich „für die weitere Entwicklung der Integration innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion“, so Tokajew am Montag.

Das Treffen fand in Kasachstans Hauptstadt Astana statt, wo vor fast zehn Jahren der Gründungsvertrag für die Wirtschaftsunion unterzeichnet wurde. Teilnehmer waren die Regierungschefs von Russland, Belarus und Kirgisistan. Auffällig war die Abwesenheit eines armenischen Vertreters. Die Kaukasusrepublik steckt aktuell in einer schweren Krise, nachdem das verfeindete Nachbarland Aserbaidschan die hauptsächlich armenisch bewohnte abtrünnige Provinz Berg-Karabach in einer militärischen Blitzaktion unter seine Kontrolle zurückgebracht hat.

Internationale Industrieausstellung erstmals in Kasachstan

Bei den Gesprächen in Astana dankte Tokajew am Montag den Premierministern der drei Partnerländer für ihre Unterstützung der internationalen Industrieausstellung „Innoprom. Kasachstan“, die zum ersten Mal überhaupt im größten zentralasiatischen Land stattfindet und am Montag eröffnet wurde. Aussteller haben dort die Möglichkeit, Erzeugnisse aus den Bereichen Maschinenbau, Chemie, Energie, Transport und Logistik, maritime und Hafentechnik sowie Luft- und Raumfahrttechnik zu präsentieren.

„Ihre Teilnahme verleiht der Ausstellung zweifelsohne einen besonderen Stellenwert und ist eine weitere Bestätigung unserer engen Handels- und Wirtschaftskooperation“, sagte Tokajew an die Gäste gerichtet, und konzentrierte sich auch ansonsten sehr auf den Aspekt der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die EAWU nannte er eine sehr perspektivreiche Integrationsorganisation. „Gerade im wirtschaftlichen Potenzial dieser Union liegen große Chancen.“

Betonung des wirtschaftlichen Charakters der EAWU

Kasachstans Präsident betonte, dass „alle Mitgliedstaaten der EAWU“ unbedingt an dem vor etwa zehn Jahren in Astana unterzeichneten Vertrag über die Gründung der EAWU festhalten und sich mit Fragen „insbesondere der wirtschaftlichen Integration, der Entwicklung des Handels, der Öffnung von Märkten für den gegenseitigen Warenaustausch befassen“ sollten.

Tokajew wies zudem auf das stetige Wachstum des Außenhandelsvolumens der Mitgliedsländer der Union hin, das nach offiziellen Angaben im laufenden Halbjahr 13 Prozent betrug. Er fügte hinzu, dass russische Unternehmen „durchweg zu den fünf wichtigsten Investoren in Kasachstan gehören“. „Heute realisieren wir mit Russland 40 Großprojekte im Wert von 16,5 Milliarden US-Dollar“, so Tokajew.

Die starke Betonung der EAWU als Mittel zur Vertiefung der wirtschaftlichen Integration, nicht aber der politischen, hat in Kasachstan Tradition. Immer wieder haben ranghohe Vertreter von Russlands Nachbarland betont, dass die EAWU keine politische Organisation ist. Tokajews Vorgänger Nursultan Nasarbajew hatte bereits 2013, kurz vor der offiziellen Gründung der EAWU, darauf gepocht, dass eine politische Union von vornherein ausgeschlossen sei.

cstr.

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