Das Friedensstiftende Projekt der Robert-Bosch-Stiftung ermuntert junge Menschen aus dem Ferghanatal dazu, die Generationen ihrer Eltern und Großeltern als Zeitzeugen blutiger Konflikte in der Region zu befragen. Diesmal der Einblick in die Familiengeschichte der Studentin Nursat Tschintemirowa (Foto).

Ferghana ist ein multinationales Tal. Seit jeher leben hier Menschen verschiedener Nationalitäten und Religionen, wie zum Beispiel Nursat. Sie kommt aus Osch und ist ein fröhliches und aktives Mädchen. Sie hat viel vor: Nursat möchte Lehrerin für Deutsch und Englisch werden und dazu noch ein Geschäft eröffnen. “Vieleicht wird es eine Buchhandlung, vieleicht aber auch eine Konditorei, denn ich backe gern.”

Ihre Geschwister wohnen noch bei ihren Eltern in Dschalalabat, doch Nursat studiert in Osch. Dennoch ist ihr die Familie sehr wichtig: „Das Wichtigste für mich ist es, selbst eine Familie zu gründen.” Für sie spielen Traditionen und Religion eine besondere Rolle. „In meiner Familie gibt es aber keine Verbote”, sagt Nursat.

Sie ist Muslimin, aber möchte sie zum Beispiel einen Christen heiraten, könnte sie das ruhig machen. In vielen zentralasiatischen Familien wäre es unmöglich, auch nur daran zu denken. Das zeigt, dass Religionen, Traditionen und Familien im Ferghanatal verschieden sind. Nursat möchte, dass alle Menschen auf der Welt eine Familie gründen können, wenn sie wollen, und es nicht um die Unterschiede zwischen Religionen oder Nationalitäten geht. Sie alle haben das gleiche Recht, glücklich zu werden.

Man sagt, dass die Zeit mit spannenden Menschen sehr schnell verfliegt. Mit Nursat nimmt man die Zeit kaum wahr.

Schasgul Schorojewa (20), Kirgisistan (Dschalalabat) und Farangis Karimowa (16) Tadschikistan (Chudschand)

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