Was, wenn uns die fossilen Energiequellen ausgehen? Schülerinnen und Schüler in Kasachstan brauchen sich davor nicht zu fürchten – sie sind seit kurzem schon einen Schritt weiter. Mit Unterstützung aus Deutschland setzen sie ein ungewöhnliches Nachhaltigkeitsprojekt um.

Am 26. Mai 2021 fand an der DSD-Schule Nr. 46 in Nur-Sultan die bereits seit Oktober 2020 geplante offizielle Einweihung der ersten Solarschule in Kasachstan im Rahmen des Projektes „Pasch Solarschulen“ statt. Die Eröffnungsveranstaltung, deren Besucherzahl aufgrund der Pandemie-Auflagen beschränkt war, konnte sich dabei einiger besonderer Gäste erfreuen. Zusammen mit der Schulleiterin, Frau Roza Kaskabayeva, vollzog zunächst der deutsche Botschafter in Nur-Sultan, Herr Dr. Tilo Klinner, mit einem symbolischen Scherenschnitt die feierliche Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Schulkomplexes. Zur Eröffnung wurden den Gästen direkt vor Ort die Funktionen und die Kapazitäten der Anlage von einer Schülerin und einem Schüler der Klasse 11 (Zhamilya und Bogdan) vorgestellt. Nach der Begehung der Anlage folgte auch die offizielle Eröffnung des neuen 4Lab-Raumes. Dieser war eigens für die gemeinsame Nutzung der vier Fächer Physik, Chemie, Erdkunde und Biologie eingerichtet worden.

Erneuerbare Energien sollen für junge Leute greifbar werden

Eine Schülerin erklärt die Photovoltaikanlage.

Die Idee des Bildungsprojektes „Solarschulen“ hatte das Beratungsunternehmen Eclareon in Berlin, das seinen Fokus auf die Sektoren Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz gelegt hat, mit der gemeinnützigen Gesellschaft Ideasintoenergy. Im Vordergrund stand das Vorhaben, jungen Menschen die Vorteile erneuerbarer Energien näher zu bringen und greifbar zu machen. Dank der Förderung des Auswärtigen Amtes konnte dieses gemeinsam mit dem Goethe-Institut Moskau zuerst an sieben Schulen Russlands realisiert werden und soll sich nun auch auf Zentralasien ausweiten. Die ZfA-Schule Nr. 46 hat hierfür nun den Startschuss für Kasachstan gegeben und sich mit der Installation der Photovoltaikanlage das Thema Erneuerbare Energien deutlich auf die Fahne geschrieben.

An der Umsetzung waren viele Instanzen beteiligt und einige der Mitwirkenden sind zur Einweihung erschienen. Dementsprechend gab es nicht nur Redebeiträge der Schulleiterin und des deutschen Botschafters, sondern auch der Vertreterin des Schulamtes Nur-Sultan, Frau Muhamedshanova, sowie von Herrn Urbschat, Frau Siegert und Frau Andreeva, die per Live-Schaltung aus Berlin an der Veranstaltung teilnehmen konnten.

Die Teilnehmer der feierlichen Veranstaltung um Botschafter Dr. Tilo Klinner (Mitte).

Betont wurde dabei von allen Akteuren, dass der Ausbau erneuerbarer Energien zunehmend auch in Kasachstan von zentraler Bedeutung ist und vor allem die Bildung eine bedeutsame Rolle in diesem Kontext spielt: „Veränderung beginnt in den Köpfen“ und somit in der Bildung, resümierte der Botschafter in diesem Sinne. Entsprechende Unterrichtsprojekte der Schule würden dies vorantreiben, so Frau Kaskabayeva.

Wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit

Natürlich ließen es sich die Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klasse nicht nehmen, die Eröffnungsveranstaltung mit ihren kreativen und konstruktiven Beiträgen zur Thematik lebendig werden zu lassen. So debattierten einige der Schülerinnen und Schüler in einer Podiumsdiskussion lebhaft auf Deutsch mit dem Botschafter sowie dem Vertreter der kasachischen Projektpartner über die Nutzung und Integration regenerativer Energien. Die Programmpunkte „Werbespot zur grünen Sonne“ sowie kurze Sketche zur Frage „Was, wenn uns die fossilen Energiequellen ausgehen?“ rundeten die Veranstaltung schließlich ab.

Zum Abschluss bedankte sich die Hauptverantwortliche für die Umsetzung des Projekts an der Schule Nr. 46, Frau Berna Budur (ZfA), herzlich bei allen Mitwirkenden des Projektes und Mitorganisatoren der Veranstaltung. Hierzu gehören unter anderem Herr Wilhelm Meyer von der Deutschen Botschaft sowie die Deutsch-Fachleiterin der Schule, Frau Ulzhan Rakhmedyanova.

Das Ereignis ist für das Deutsche Gymnasium Nr. 46 ein bedeutender Höhepunkt in seinem Schulleben. Außerdem markiert es einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Schule.

Zauresh Zharkinbekova, Deutschlehrerin der Schule Nr. 46

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