KÖLNER STADTANZEIGER
„Die Zeit der Unverbindlichkeit ist abgelaufen. Es geht bei den Verhandlungen aber nicht nur um die Frage, ob die Türkei alle Bedingungen für einen Beitritt erfüllt, sondern auch darum, ob die EU in der Lage ist, dieses große Land zu integrieren. Daran bestehen kulturell, aber auch wirtschaftlich und politisch Zweifel. Am Ende der Verhandlungen kann daher ein anderes Ergebnis als die Vollmitgliedschaft in der EU stehen.“
THE GUARDIAN
(Großbritannien):
„Die Türkei, die früher einmal von Umsturzversuchen des Militärs, Folter und Super-Inflation geprägt war, hat die Kriterien für eine EU-Mitgliedschaft erfüllt – Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte. Auch wenn die Umsetzung der neuen Gesetze noch nicht überall in den kurdischen Gebieten vollständig gelungen ist, so hat doch schon allein die Aussicht auf EU-Mitgliedschaft die Reformen stark vorangetrieben. (…) Die säkulare Muslim-Demokratie der Türkei hat deutlich gemacht, dass sie bereit ist für ein tolerantes, multikulturelles Europa. Jetzt sollte man den entscheidenden Schritt tun und mit den Gesprächen beginnen.“
INDEPENDANT DU MIDI (Frankreich):
„Die Ablehnung, auf die die Kandidatur der Türkei stößt, zeigt die Grenzen einer Öffnung der EU auf, die ein Heer von billigen Arbeitskräften auf einen Arbeitsmarkt locken könnte, welcher ohnehin schon in der Krise ist. Europa hat vor sich selbst Angst, und deshalb hat es auch Angst vor den anderen. Europa wird zu einer Festung. Nur der Kampf gegen die Armut kann das Einwanderungsproblem lösen. Und dies ignorieren die reichen Länder beharrlich, trotz aller Sonntagsreden, die von Gipfel zu Gipfel wiederholt werden.“
DIE PRESSE (Österreich):
„Angesichts dieser heiklen Situation, und da so viel auf dem Spiel steht, ist völlig unverständlich, warum die österreichische Regierung bis Freitag nicht selbst einen Kompromisstext vorgelegt hat. Im Bundeskanzleramt hieß es dazu nur, das sei nun allein die Aufgabe Großbritanniens. So stolz wir also auf die Regierung sein können, dass sie dieser Tage Mut beweist – ja dass sie nicht davor zurückschreckt, sich einmal gegen die geballte Macht der EU-Partner zu stellen -, so muss doch ärgern, wie offensichtlich dilettantisch dies geschieht.“

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