Talas ist eine Stadt mit einer großartigen Geschichte. Im September gelang es deutschen Jugendlichen aus den Regionen Tschui und Talas, diese Geschichte näher kennenzulernen. Victoria Beck und Albert Leinweber berichten.

Die Stadt Talas ist die erste Siedlung ethnischer Deutscher in Kirgisistan. Ein Ort, an dem sich Kulturen und Religionen überschneiden. Die Kinder konnten katholische, lutherische und baptistische Kirchen besuchen. Victoria beschreibt ihre Eindrücke so: „Beim Besuch von Kirchen und Gebetshäusern habe ich sehr warme Gefühle erlebt. Ich war angenehm überrascht zu erfahren, dass so viele Menschen regelmäßig die Predigten besuchen. Jeder Vertreter, der uns begegnete, erzählte die Geschichte seiner Religion und sprach über die Liebe zu Gott, zu den Menschen, zum Leben, zur Natur und zu dem Ort, an dem er geboren wurde.“

Albert schilderte seinerseits eine Vielzahl von Eindrücken, die er beim Besuch der einzelnen Kirchen gewonnen hatte. „Die lutherische Kirche, die von ethnischen Deutschen erbaut wurde, erfüllt weiterhin ihren Zweck und beeindruckt durch ihre Schönheit und Architektur. Der Besuch dieser Kirche vermittelte uns Respekt vor dem Glauben und der Beharrlichkeit der Volksdeutschen bei der Bewahrung ihrer Traditionen. Die katholische Kirche wiederum ist ein wichtiger Ort für die Katholiken in Talas und erinnert an die Vielfalt der Religionen in der Region. Die Baptistenkirche ist ein weiteres Beispiel für die Vielfalt der Konfessionen in Talas. Ihre Atmosphäre und Geschichte haben uns zum Nachdenken über die Bedeutung der Religionsfreiheit angeregt.“

Am Grab des kirgisischen Nationalhelden

Wenn man die Stadt Talas besucht, führt kein Weg am Theodor-Herzen-Museum vorbei. Das Museum erzählt über das Leben des Künstlers und Bildhauers. Die jungen Leute wurden von seiner Lebensgeschichte so berührt, wie es ihnen in ihren eigenen Regionen nicht hätte ergehen können. Sie betonten auch, dass die Ortseinwohner die Erinnerung an Theodor Herzen bewahren und sein Werk schätzen. Albert hob hervor: „Herzen verbrachte viele Jahre seines Lebens in Talas, und das Museum zeigt viele Aspekte seines Werks und erzählt uns auch vom Einfluss des Künstlers auf die lokale Bevölkerung. Die Skulpturen und Gemälde des Museums haben es uns ermöglicht, seinen Beitrag zur Geschichte dieser Region besser zu verstehen.“

Die Teilnehmer besuchten auch den Standort einer erhaltenen Wassermühle, die von den ersten deutschen Siedlern gebaut wurde. Die Mühle wurde zu einer Art „Denkanstoß“ über das Leben der Deutschen, die sich Tausende von Kilometern von ihrer Heimat entfernt niederließen. Die Teilnehmer besuchten auch eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Talas – den Gumbez Manas. Die Begräbnisstätte des kirgisischen Nationalhelden beeindruckte die jungen Leute mit ihrer Größe, Schönheit und Geschichte. Victoria erzählte von ihren Überlegungen über den Wert der Familie und die Erinnerung an ihre Vorfahren. „Für jeden Menschen ist es sehr wichtig, die Geschichte der eigenen Familie und Vorfahren zu kennen. Solange wir uns an all das erinnern und es ehren, was unsere Vorfahren erlebt haben, wird die Erinnerung an sie ewig sein!“

Die Reise nach Talas hinterließ bei den Teilnehmern viele positive Eindrücke. Sie erfuhren mehr über eine der Regionen unseres Landes, tauchten in die Geschichte der Deutschen ein, die auch die Kultur und Geschichte dieser Region geprägt haben.

Auf den Spuren der Deutschen Kirgisistans ist ein Projekt, das deutsche Jugendliche in die Kultur und das Leben der ersten Siedlungen ethnischer Deutscher in Kirgisistan eintauchen ließ.

Victoria Beck und Albert Leinweber

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