Auf der größten Landwirtschaftsmesse der Welt präsentieren die Teilnehmerländer neue Technologien und Produkte. Auch Kasachstan schickte eine ranghohe Delegation und will im kommenden Jahr einen eigenen Pavillon stellen.

Für Julia Klöckner ist sie das „Davos der Landwirtschaft“: Die deutsche Landwirtschaftsministerin eröffnete am vergangenen Freitag die „Internationale Grüne Woche“ in Berlin. Mit dabei: der Regierende Berliner Bürgermeister Michael Müller und zahlreiche Ministerkollegen. Während international führende Wirtschaftsexperten, Politiker und Wissenschaftler in dem schweizerischen Alpenörtchen über die Zukunft der Weltwirtschaft diskutieren, geht es in der deutschen Hauptstadt um Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau.

Wie in Davos stehen auch in Berlin Fragen im Vordergrund, die nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt betreffen: die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, Tierwohl, Nachhaltigkeit, die Folgen des Klimawandels und die Reaktionen darauf. Joachim Rukwied, der Vorsitzende des Deutschen Bauernverbandes, machte die Prioritäten der Veranstaltung deutlich, als er in seinem Grußwort von einem „Green Deal“ für die Landwirtschaft sprach. Er sieht die Grüne Woche als „Bühne für den Dialog, für Positionen und konstruktives Streiten“.

Eröffnungsveranstaltung für die Grüne Woche

72 Länder nutzen in diesem Jahr die weltweit einzigartige Agrarmesse zudem, um Innovationen, Technologien und Produkte zu präsentieren und sich miteinander über neue Entwicklungen, aber auch Herausforderungen im landwirtschaftlichen Bereich auszutauschen. Auch 11 internationale Organisationen sind vertreten.

Kasachische Deleagtion nutzt Grüne Woche für Treffen mit deutschen Vertretern

An der Eröffnung nahm auch eine Delegation aus Kasachstan teil, die der erste stellvertretende Landwirtschaftsminister Ajdarbek Saparow anführte. Neben Vertretern des Landwirtschaftsministeriums gehörten der Gruppe Regierungsvertreter der Oblaste Akmolinsk, Nordkasachstan und Karaganda an.

Die Mitglieder der kasachischen Delegation kamen mit den Landwirtschaftsministern Estlands und der Mongolei zusammen. Zudem standen Treffen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im deutschen Landwirtschaftsministerium Uwe Feiler und Vertretern deutscher Bundesländer an. Dabei ging es um Exportmöglichkeiten für kasachische Waren und Erfahrungsaustausch. Im kasachischen Fernsehen forderte Saparow eine regelmäßige Teilnahme Kasachstans an der Messe und mehr Werbung für kasachische Waren. „Es gibt genug, was wir zeigen können“, so der Politiker. „Nächstes Jahr haben wir hier einen Pavillon. Das ist bereits mit unserem Ministerium abgesprochen.“

Im Gespräch mit Staatssekretär Feiler ging es konkret um Fragen der Zusammenarbeit im Bereich der Milchwirtschaft. Beide sprachen zudem darüber, wie man die Attraktivität Kasachstans für Investitionen und Technologien steigern könne. Mit Blick auf die Treffen mit der deutschen Seite betonte Saparow die Rolle des Landmaschinenherstellers CLAAS als wichtigem Partner: „Es ist bekannt, dass momentan an der Eröffnung eines gemeinsamen Unternehmens in Kasachstan gearbeitet wird.“ Mit den Vertretern des deutschen Konzerns gebe es eine Übereinkunft darüber, dass demnächst in Kasachstan ein Treffen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten stattfinde, um das Vorhaben voranzubringen, so der stellvertretende Minister.

Grüne Woche: Usbekistan präsentiert Schokoladenprodukte

Saparow erwähnte auch, dass man mit dem deutschen Landwirtschaftsministerium ein Übereinkommen über Zugang zu deutschen Farmbetrieben erreicht habe, die modernste Technologien und Roboter einsetzen. Gleiches gelte auch für Fabriken von Melkanlagen und anderem technischen Equipment.

Kasachstan ist aber nicht das einzige Land, das auf der Grünen Woche Präsenz zeigte. Nachbar Usbekistan etwa präsentiert Produkte einer hochmodernen Schokoladenfabrik, die im Geschmack mit den westlichen Klassikern mithalten können. Die 2017 gegründete Gesellschaft Crafers verfügt über Produktionsstätten mit 20 Hektar Betriebsfläche, die mit einer jährlichen Kapazität von 46.000 Tonnen schon in der ersten Ausbaustufe mehr als 256 Arten Süßigkeiten produzieren soll. (cstr)

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