Einige Gegenden in Zentralasien beherbergen aktuell die heißesten Orte der Welt. Im Zuge der Hitzewelle kommen viele Menschen zu Schaden, und auch weitere negative Folgen gehen mit den hohen Temperaturen einher.

Die Welt ächzt unter immer höher ansteigenden Rekordtemperaturen. Auch in Deutschland ist die Extremhitze seit längerem ein Thema. Länder in Europas Süden wie Italien werden gar von großflächigen Dürren und Waldbränden heimgesucht. Und in Großbritannien hat die Regierung Mitte Juli wegen der Hitze den Ausnahmezustand ausgerufen – Londons Bürgermeister bezeichnete die Situation als „kritisch“. Dabei sind die Zustände dort noch verhältnismäßig erträglich – zumindest wenn man sie mit der Situation in Zentralasien
vergleicht.

Laut den Daten meteorologischer Stationen gelangten Ende vergangener Woche gleich fünf Orte aus Zentralasien in die Top 10 der heißesten Orte weltweit. Auch ein Ort aus Kasachstan war dabei. Auf Platz 1 schaffte es am 22. Juli, als die Daten erhoben wurden, mit einem Spitzenwert von 44° Celsius Busaubaj in der usbekischen Region Choresm, gefolgt von drei Städten in Kuwait. Turkestan im Gebiet Südkasachstan belegte mit 42,5° Celsius den fünften Platz. Dahinter folgten mit Ekesche (Turkmenistan, 42° Celsius), Tamdybulak (Gebiet Navoy, Usbekistan, 41,8° Celsius) und Gusar (Gebiet Kaschkadaryn, Usbekistan, 41,5° Celsius) weitere Orte mit meteorologischen Stationen aus Zentralasien.

Hitzewelle sorgt sogar für Stromausfälle

Die Extremhitze hat in der Region inzwischen auch konkrete Auswirkungen auf die Gesundheit und die Versorgungssituation ihrer Einwohner. In Usbekistan etwa, wo die Hitzewelle am 17. Juli begann, wählten bis Mitte vergangener Woche mehr als 130.000 Menschen die Erste-Hilfe-Hotline. „23.421 Betroffene leiden unter erhöhtem Blutdruck, Luftmangel, Asthma und anderen chronischen Erkrankungen“, ließ der Rettungsdienst des Landes offiziell verlauten. „Dabei mussten 4.215 Patienten ins Krankenhaus eingewiesen werden.“

Ebenfalls in Usbekistan sorgten die hohen Temperaturen zudem für Stromausfälle. Betroffen waren dabei viele Stadtviertel der Hauptstadt Taschkent. Das Energieministerium begründete die Störungen in einer Mitteilung mit dem erhöhten Druck auf Transformatoren infolge der Hitze. Spezielle Arbeitsbrigaden würden eingesetzt, um die Probleme zu beheben, hieß es weiter. „Um Notfälle in Stromnetzen in den Regionen zu verhindern und zu beseitigen, wurden 227 spezielle Notfallteams eingerichtet, die rund um die Uhr arbeiten und die aufgetretenen Störungen sofort beseitigen“, so das Ministerium Mitte vergangene
Woche.

In Turkmenistan hat derweil am Sonntag die staatliche Eisenbahngesellschaft „Turkmenische Eisenbahnen“ verkündet, dass aus Sicherheitsgründen die Geschwindigkeit der Züge gedrosselt werde. Die Entscheidung sei im Zusammenhang mit der starken Erhitzung der Fahrbahn getroffen worden, hieß es weiter. Mit einem Ende der Hitze ist dagegen weiter nicht zu rechnen. Laut den Wetterprognosen soll diese noch bis Ende Juli anhalten.

cstr

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